Herren II : 3 brillante Halbzeiten – 1 Halbzeit für die Müllabfuhr

1. November 2018

60 der 80 Meisterschaftsminuten in Runde 02 der UHC Wolhusen Herren II Akteure waren berauschend, 20 Minuten gehörten eher zur Abteilung „mittlere Katastrophe“. Nichtsdestotrotz haben die Wolhuser Herren II den Beweis angetreten, dass sie doch mit jedem Gegner mithalten können, sei er auch noch so alt, äh stark.

UHC Wolhusen II – Unihockey Grosswangen IV 03:07 (03:01)

 

Lipps 2.Karriere

Auf diese Partie hatten sich die Wolhuser bereits seit längerem gefreut – ein Duell und Derby gegen den Erzrivalen aus Grosswangen. Die Vorfreude und Motivation stieg ins Grenzenlose, die Sprüche waren geklopft und alles angerichtet – es konnte zur Sache gehen.

 

Das Team aus Grosswangen, welches sich offiziell als „Senioren-Team“ bezeichnet, war gespickt mit vielen „alt gedienten, ehrenwerten“ Spielern mit teilweise ruhmreicher Vergangenheit beim Team Grosswangen. Lipp beispielsweise – um nur einen zu nennen – kommt auf die Erfahrung von mehreren Jahren 2.Liga Unihockey. Trotz allem wollten sich die Wolhuser nicht verstecken und ihre Chance packen. Jedes Spiel beginnt bei 0:0. Jedes Spiel dauert 40 Minuten. Jeder kann jeden schlagen – (ich weiss, ich weiss – 15 Franken fürs Phrasenschwein).

 

Emotionen im Zaum halten hiess die Devise, keine unnötigen Ballverluste, sprich Kontrolle über Spiel und Ball waren gefragt. Das Team startete aber schlecht und bereits der  erste Schuss auf den Wolhuser Kasten fand den Weg über den kurzen Pfosten in die Maschen. 0:1 beim ersten Shift – nönö, das war nicht die Idee.

 

Doch die Wolhuser Herren bewiesen erneut, dass sie sich durch solche Gegentreffer nicht aus dem Konzept werfen lassen, da braucht es schon deutlich mehr als ein läppisches Gegentor. So überraschte es dann auch nicht, dass Wolhusen immer besser ins Spiel und in Fahrt kam, auch wenn Grosswangen über einige gute Abschlusschancen verfügten. Diese verfehlten allerdings oftmals das Ziel oder wurden vom glänzenden Aliverti zunichte gemacht.

 

Wichtiger Ausgleichstreffer

In der 10.Minute gab es erstmals etwas zu jubeln auf Seiten der Wolhuser. Bammert fasste sich ein Herz und markierte den wichtigen Ausgleichstreffer. Nun schien definitiv jeder im Team daran zu glauben, dass der Tabellenleader aus Grosswangen gestürzt werden konnte. Als Wyss in der 12.Minute eine herrliche Vorarbeit von Hartmann im Slot zum 2:1 verwertete, schien das Spiel in die richtigen Bahnen gelenkt. Von Gunten erzielte gar noch das 3:1 kurz vor der Pausensirene. Wow – 3:1 gegen dieses bärenstarke Team nach 20 Minuten – das sollte doch mal zünftig gefeiert werden. Ah nein, da blieben ja noch 20 Minuten zu spielen und Hartmann erinnerte die Jungs daran, dass noch nichts gewonnen sei und man aber weiter konsequent für den Sieg arbeiten müsse. Ein umfangreiches Schulterklopfen für Halbzeit 1 rundete die Pause ab.

 

Ein 20 minütiges Desaster

Was die Wolhuser Herren allerdings in der 2.Halbzeit zeigten, grenzte an Arbeitsverweigerung oder dem EHC Kloten. Es klappte – trotz unendlich viel Talent im Team – phasenweise gar nichts mehr. Der berühmt berüchtigte Faden ging komplett verloren. Und dies kam so.

Das gefühlt 67 Mal spielte Grosswangen einen präzisen Pass in den Slot – und dieses 67.Mal nun klappte es. Grosswangen verkürzte auf 2:3. Ein Gegentore, welches mehr als zu verhindern war. Keine 3 Minuten später scheiterte von Gunten am Grosswangener Keeper ehe er in der Rückwärtsbewegung einen Misstritt machte – und Grosswangen souverän konterte und den Ausgleichstreffer erzielte. Nun war das viel zitierte Momentum definitiv auf der falschen Seite. Wenige Sekunden später ging Grosswangen in Führung – und spielte daraufhin sehr abgeklärt, ihrem Alter entsprechend souverän und liess nichts, aber auch gar nichts mehr anbrennen. Der einzige Ort auf dem Feld wo es noch brannte war vor dem Wolhuser Kasten. Der bemitleidenswerte Aliverti musste noch zweimal hinter sich greifen, beim letzten Gegentor war sein Kasten leer und Wolhusen kassierte das 3:7 mit 4 Feldspielern. Die erste Saisonniederlage war besiegelt und Grosswangen feierte einen verdienten Sieg, auch wenn aus Wolhuser Sicht deutlich mehr drin gelegen wäre, dies haben die ersten 20 Minuten deutlich unterstrichen.

 

Eine Niederlage – na und? Weiter geht’s, 15 Spiele folgen

Mund abwischen, weiter geht’s. Es war allen klar, dass es gegen den Aufstiegsaspiranten aus Grosswangen eine perfekte Leistung brauchte, um eine Chance auf den Sieg zu haben. Dies gelang nicht und folgerichtig holte Grosswangen sich Sieg Nummer 3 in Spiel Nummer 3. Herzliche Gratulation.

 

 

Matchtelegramm

Turnhalle, Kottenmatte, Sursee (LU)
UHC Wolhusen II – Unihockey Grosswangen IV 03:07 (03:01)


Tore
: 01. Grosswangen 0:1. 10. Bammert 1:1. 12. Wyss (Hartmann) 2:1. 17. von Gunten 3:1. 25. Grosswangen 3:2. 28. Grosswangen 3:3. 29. Grosswangen 3:4. 35. Grosswangen 3:5. 36. Grosswangen 3:6. 40. Grosswangen 3:7.

Strafen: 0mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2 Minuten gegen Grosswangen

 

 

UHC Wolhusen II – Street Panthers Luthern 13:03 (05:02)

 

Die Strassen Panther

Für das zweite Spiel nahmen sich die Wolhuser Akteure wiederum viel vor und man wollte auf keinen Fall ohne Punkte die Heimreise antreten. Gegen die Street Panthers Luthern, welche überraschenderweise in der 1.Runde Sursee einen Punkt abknöpften und so Ronaldo erstmals ins Schwitzen brachten, wollte man an die erste Halbzeit gegen Grosswangen anknüpfen.

 

Verhaltener Start

Die Wolhuser starteten mit Wüthrich im Tor, welcher doch tatsächlich in seinem etwas gehobenen Alter das Debut bei Swissunihockey gab und so seine erste Meisterschaftspartie bei den Aktiven absolvierte. Das H2 startete allerdings etwas verhalten in die Partie und trotz der 1:0 Führung durch von Gunten, welcher noch von sich reden machen sollte, rollte der Ball nicht nach dem Geschmack der Wolhuser. Bis zur 11.Spielminute geriet der UHCW gar mit 1:2 ins Hintertreffen. Unruhe? Hektik? Fehlanzeige! Man spürte den Wolhusern an, dass das Selbstvertrauen auch gegen Grosswangen nicht verloren ging und die Mannschaft gestärkt aus dieser Niederlage hervorging und gewillt war, es besser zu machen. Gesagt – getan: Bis zur Halbzeit legten mit von Gunten, Kurmann und wiederum von Gunten die Wolhuser 3 Öfen nach. Von Guntens Hattrick sollte erst der Anfang sein des munteren Torfestivals

 

«Jetzt erwarte ich hier ein Torspektakel»

Trainer Hartmann war angesichts der etwas verschlafenen Startphase not amused in der Pause und verlangte von seinen Herren noch ein zusätzliches Brikett. «Ich erwarte, dass wir hier nun noch einmal alles raushauen und 20 Minuten Vollgas Unihockey spielen – wie der HCD früher, als sie noch erfolgreich waren! 12 Tore sollten es schon sein, und bei Gegentreffern reagiere ich womöglich etwas allergisch! »

 

Die Wolhuser schienen sich die Marschroute zu Herzen zu nehmen und das Spiel der Wolhuser fiel endlich an zu gefallen. Die schönen Kombinationen gepaart mit herrlich platzierten Abschlüssen liessen das Herz der Trainer und der mitgereisten Schlachtenbummler höherschlagen. Von Gunten erzielte neuerlich 3 Tore innerhalb der ersten 8 Minuten der 2.Halbzeit und auch Wyss konnte sich in die Torschützenliste eintragen lassen. Der «Stängeli-Bier-bringen-Treffer» zum 10:2 war Routinier Furrer vorbehalten, welcher mit Meyer und von Gunten die überragende Linie dieses Spiels bildete.

 

Ablenker wollen gelernt sein

Wie oft hatten die Wolhuser bereits, ohne die letzte Konsequenz allerdings, versucht im Training «Ablenker» zu üben. Meist ohne grossen Erfolg. Doch der Studer aus Wolhusen – der kanns. Ein Treffer für die Geschichtsbücher, ein Meisterwerk, Kunstwerk und einfach ein Tor wie noch kaum oder nie je da gewesen. Hartmann passte scharf und flach (oder war es doch ein Schuss?) aus der eigenen Zone seitlich Richtung Tor, wo Studer im Slot positioniert war – wie abgesprochen. Der Laser-Pass fand den Weg perfekt auf die Stockschaufel von Studer und dieser lenkte, ohne allzu grosse Bewegung, den Ball gekonnt in die hohe rechte Torecke. Wow, was für ein Glanzpunkt in diesem Spiel. Wolhusen hatte Spiel und Gegner unter Kontrolle, liess nichts mehr zu – mit Ausnahme des 3. ärgerlichen Gegentreffers, und legte am Ende noch zwei obendrauf. Den Schlusspunkt setzte Wyss zum 13:3. Doch den vorletzten Treffer markierte von Gunten, welcher ziemlich «on fire» war am heutigen Tag (zusätzlich traf er noch 3mal den Pfosten oder die Latte).

 

7 Treffer – ein Rekord für die Ewigkeit?

Am Ende gewann der UHC Wolhusen – und dies war klar das Wichtigste – die Partie auch in dieser Höhe hoch verdient mit 13:3. Man reagierte somit ziemlich heftig auf die 1.Saisonniederlage. Somit darf man von einem mehr als gelungenen Saisonstart sprechen.

Eine besondere Geschichte schrieb an diesem Tag allerding auch der bald 18 jährige von Gunten. Hartmann musste weit in seinen Geschichtsbüchern zurückblättern. Und trotz heftigem und langem Blättern – fand er nichts. Nichts, was diesen Rekord hätte topen können. 7 Treffer in einer Partie – erstmalig in der Geschichte der Herren des UHCW seit Hartmann die Statistikbücher führt. Ein besonderer Tag also auch für den letztjährigen Tiger, welcher in dieser Saison bei Konolfingen in der U18B sowie beim H2 des UHCW sein Glück sucht. In Wolhusen scheint er dies nun bereits gefunden zu haben.

 

Herzliche Gratulation – die Herren 2 haben auf die bittere Niederlage gegen den Erzrivalen aus Grosswangen reagiert und den 3.Sieg im 4.Spiel eingefahren. Das macht Freude und sollte Grund genug sein, künftig die Trainings konsequent zu besuchen, was wiederum für die Trainer eine zusätzliche Motivation wäre. In der kommenden Runde warten nun zwei ziemlich harte Brocken mit dem HCG Aarau und dem STV Niedergösgen. Man darf gespannt sein.

 

Matchtelegramm

Turnhalle, Kottenmatte, Sursee (LU)
UHC Wolhusen II – Street Panthers Luthern 13:03 (05:02)


Tore
: 01. von Gunten (Furrer) 1:0. 04. Luthern 1:1. 11. Luthern 1:2. 12. Peter (Bammert) 2:2. 18. von Gunten (Meyer) 3:2. 19. Kurmann (Peter) 4:2. 19. von Gunten (Meyer) 5:2. 22. von Gunten (Furrer) 6:2. 25. von Gunten 7:2. 26. Wyss (Studer) 8:2. 28. von Gunten (Meyer) 9:2. 32. Furrer 10:2. 33. Studer (Hartmann) 11:2. 33. Luthern 11:3. 34. von Gunten (Meyer) 12:3. 35. Wyss (Studer) 13:3.

Strafen: 0mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2 min. gegen Luthern.

Für Wolhusen spielten:
Roland Wüthrich (T) (03 GT/ 25`), Claudio Aliverti (T) (06 GT/55`)

Armin Hartmann (0 Tore, 2 Assists, 0 Strafminuten, +0 /+3), Roland Studer (1 / 2 / 0 / +0 / +3), Luca Wyss (3 / 0 / 0 / -1 / +3); Gabriel Peter (1 / 1 / 0 / -3 / +1), Pirmin Meyer (0 / 4 / 0 / -3 / +6), Yannik von Gunten (8 / 0 / 0 / -3 / +6), Daniel Bammert (1 / 1 / 0 / -1 / +1), Tobias Furrer (1 / 2 / 0 / -1 / +6), Manuel Kurmann (1 / 0 / 0 / -1 / +1)

 

Coach: Pirmin Meyer, Armin Hartmann
Abwesend: Patrick Huber, Martin Bachmann, Thomas Ribas, Andy Baumeler (Arbeit), Marco Meier, Thomi Meier.

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