Sascha Ruefer – der Mann des Spiels

22. Februar 2019

Für die Runde in Gränichen und die Duelle gegen Erzrivale Sursee und Kappel hatte sich Coach Hartmann etwas Spezielles einfallen lassen. «Spezielle Spiele erfordern spezielle Massnahmen», so seine einleitenden Worte, ehe Baumeler zur Tat schritt. Andreas Baumeler hatte es dank grosser Mühe, einer gesunden Portion Selbstvertrauen und viel Tatendrang geschafft, eine Videobotschaft von Sascha Ruefer – seines Zeichens SRF Sport Kommentator – für das Herren II des UHC Wolhusens zu organisieren. Für Erste waren die Jungs sprachlos – was dann folgte, machte andere sprachlos.

UHC Wolhusen II – UHC JW Sursee II 03:08 (02:06)

Zeit, dass sich was dreht
Es sollte ein spezieller Tag für die Herren II des UHCWs werden – es wurde ein spezieller Tag. Leider nicht wie erhofft. Nach dem tollen 5:5 Unentschieden gegen Sursee vor dem Jahreswechsel hatten sich die Wolhuser nichts anderes als den Sieg gegen den Erzrivalen zum Ziel gesetzt. «Der Mann aus Sursee, die röhrenden Hirsche, die Grüscher und alle anderen sollten endlich mal erlegt werden» – hiess die Devise. Dazu hatten sich die Wolhuser die Unterstützung von Sascha Ruefer geholt, welcher mit seiner Videobotschaft den UHCW zu motivieren versuchte (@Sascha: Solltest du, wovon ich nicht ausgehe, diese Zeilen lesen: Vielen tausend Dank – was haben wir gelacht, gestaunt, mit offenem Maul dagestanden – danke! Ein echter Profi eben, der Mann aus Schenkon).

Totale Verkrampfung – übermotiviert und unkonzentriert
Wer nun gehofft hatte, dass die Wolhuser mit breiter Brust, stämmigen Knochen und harten, präzisen Schüssen aus der Garderobe kamen, sah sich ziemlich schnell getäuscht. Nach dem frühen Führungstreffer des hoch motivierten von Gunten (Anm. d. Red.: Er durfte doch endlich mal gegen sein grosses Vorbild Ronaldo antreten) passte beim UHC Wolhusen – rein gar nichts mehr zusammen. Fehler vorne und hinten, keine geblockten Schüsse, inakzeptables Zweikampfverhalten und Konzenterationsfehler – Wolhusen spielte, wie der EHC Kloten in der vergangenen Abstiegssaison. Sursee lachte sich ins Fäustchen, scorte eiskalt und abgeklärt, liess sich nicht provozieren (sehr überraschend) und zog sein Ding durch. 1:5 nach 16 Minuten. Da haute es Coach Hartmann doch tatsächlich den Nuggi use und in seinem Timeout gestikulierte er erzürnt wie Arno del Curto in den besten Zeiten. So viel Hoffnung hatten die Wolhuser in dieses Spiel gesteckt – und dann das. Die mit Abstand schlechteste Leistung der gesamten Saison.

Dem selbst auferlegten Druck nicht standgehalten
Die Wolhuser schienen nun doch etwas besser konsequenter, konzentrierter und energischer, als noch vor dem Timeout. Trotzdem legte auch Sursee noch eins oben drauf. Der zweite Treffer von von Gunten wurde mittels Powerplaytreffer Sursees beantwortet. Unglaubliche 3 Zweiminuten-Strafen kassierten die Wolhuser – Stockschlag (Bammert), Abstand (Kurmann) und Beinstellen (Hartmann) – in der 1.Halbzeit und sie raubten sich so auch selbst den Rhythmus im Spiel. 2:6 das bittere Pausenresultat.

«Denkt an Ruefers Worte – wir können es deutlich besser!»
Der Trainer-Staff entschied sich in der Pause für etwas sanftere Töne, nachdem es doch das eine oder andere lautere Wort zu hören gab in der desolaten 1.Halbzeit. Die Jungs sollten an ihre Stärken erinnert werden und daran, dass man Sursee sehr wohl noch einen Zahn ziehen könne.

Sursee lässt nichts anbrennen
Der UHC Sursee hat vielerlei Stärken. Das Laufen gehört jedoch nicht unbedingt dazu und so beschränkten sie sich in der 2.Halbzeit darauf, den Vorsprung geschickt zu verwalten – wie so oft in dieser Saison. Das hingegen gehört dann sehr wohl wieder zu den Stärken des Tabellenführers und wohl bald Aufsteigers. Nichts, aber auch gar nichts liessen die Surentaler mehr anbrennen und Wolhusen fand schlichtweg kein Rezept, diese noch etwas in Verlegenheit zu bringen, aber auch das Wettkampfglück war definitiv nicht auf der Seite der Wolhuser. So ergab schliesslich 1 + 1 = 2 und die 2 Punkte gehörten dem UHC JW Sursee. Immerhin realisierten die Wolhuser im 4 gegen 3 noch einen weiteren Treffer. 3:8 lautete am Ende das Verdikt aus Sicht der Wolhuser. Katerstimmung in der Garderobe.

Nach einer doch intensiveren Auseinandersetzung mit der Leistung des Spiels richtete man die Krone und zeigte Zuversicht im Hinblick auf das schwierige Spiel gegen den STV Kappel.

Matchtelegramm

Turnhalle, Gränichen (AG)
UHC Wolhusen II – UHC JW Sursee II 03:08 (01:01)
Tore: 02. von Gunten 1:0. 03. Sursee 1:1. 03. Sursee 1:2. 05. Sursee 1:3. 09. Sursee 1:4. 16. Sursee 1:5. 16. Timeout Wolhusen. 17. von Gunten (Meyer) 2:5. 20. PP Sursee 2:6. 37. Sursee 2:7. 40. 4vs3 Meyer (Hartmann) 3:7. 40. EN Sursee 3:8.
Strafen: 3mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2 Minuten gegen Sursee

 

UHC Wolhusen II – STV Kappel II 06:07 (04:04)

Den Sonntag retten
Für das Herren 2 stand an diesem Tag noch ein weiterer Brocken als Hindernis im Weg zu weiteren Punkten – der STV Kappel, welcher deutlich zu schlecht rangiert ist. Ein Team mit sehr viel Qualität, Erfahrung und Wasserverdrängung stellte sich Wolhusen im wahrsten Sinne des Wortes in den Weg.  Für den UHCW galt es, die Sursee Pleite vergessen zu machen.

Teuflischer Start
Allem Anschein nach konnte die Niederlage aus dem ersten Spiel ziemlich gut abgehakt und Beiseite gelegt werden. Die Aufarbeitung schien gut verlaufen zu sein. So zumindest schien es nach den ersten 8 (!!) Spielminuten – 4:1 lag der UHC Wolhusen dank Treffern von Bammert (traf bereits nach 23 Sekunden in die Maschen), Bachmann (erzielte in Baseball-Manier backhand seinen ersten Treffer bei Swissunihockey – herzliche Gratulation, wir freuen uns auf Kiste Bier), Wyss und Meyer nach 8 Spielminuten in Führung – alles funktionierte, beinahe jede Chance konnte genutzt werden. Kappel wähnte sich im falschen Film, waren sie doch keineswegs schlechter als der UHCW. Was dann allerdings geschah, nennt man wohl ausgleichende Gerechtigkeit und auf einmal fielen auf Kappeler Seite die Tore wie reife Früchte und so ziemlich jeder Ball landete, auf teilweise äusserst kuriose Art und Weise im Netz. Bis zur Pause glichen die Solothurner dank einem Doppelschlag und einem Powerplaytreffer 5 Sekunden vor Ende der 1.Halbzeit aus. 4:4 – alles offen in der zweiten Halbzeit.

«Kopfsache – und wir haben die besseren Köpfe Jungs»
Mit dieser Devise nahm man die zweiten 20 Minuten in Angriff. Das Spiel stand an einer Weggabelung und es war völlig offen, welche Richtung es einschlagen würde. In der 24.Minute erzielte Kappel den erstmaligen Führungstreffer und Wolhusen begann langsam aber sicher etwas mit sich und der Unihockey-Welt zu hadern. Als dann auch Propeller-Dani wieder einmal das Strafbänklein erwärmte und Kappel bereits zum zweiten Mal in dieser Partie kurz vor Ablauf der Strafe diese ausnutzen konnte, schienen sich die Unihockey-Götter entschieden zu haben, wobei Wolhusen kräftig mithalf.

4 gegen 3 – «es geht ja Jungs»
Nach einem weiteren unnötigen Gegentreffer zum 4:7 schien der Mist geführt, die Schäfchen im Trockenen zu sein aus Sicht Kappels. Wolhusen versuchte sich, nachdem man zuletzt im Training etwas an den 4-3 Schrauben gedreht hatte, im Spiel mit einem Mann mehr aber ohne Torhüter. Was bereits im Training im Ansatz gut klappte, funktioniert nun auch im Spiel ausgezeichnet. Zwei Treffer innert 27 Sekunden bei 4 gegen 3. Nun lautete das Resultat plötzlich nur mehr 6:7 aus Wolhuser Sicht, 16 Sekunden verblieben zu spielen. Nur mit viel Glück rettete Kappel den Sieg ins Trockene, denn die Ausgleichschance bestand durchaus – aber es sollte heute ganz einfach nicht der Tage des UHCWs sein. Ein 0 Punkte Sonntag – einer zum Vergessen.

Das Wolhuser Herren 2 Team kassierte also 2 Niederlagen an einem (Sonn-)Tag – und das, nachdem man in den ersten 10 Saisonspielen nur eine einzige Niederlage bezogen hatte. Bitter, bitter – da wäre dann doch viel mehr möglich gewesen.

Trotzdem gebührt an diesem unrühmlichen Sonntag einem ein besonderer Dank: Andy Baumeler! Wow, nach wie vor «geflasht» von deinem «Produkt» – dies wird unvergesslich bleiben, auch wenn sich Ruefers Worte bewahrheitet haben… Andy: DANKE!

 

Matchtelegramm

Turnhalle, Gränichen (AG)
UHC Wolhusen II – STV Kappel II 06:07 (04:04)
Tore: 01. Bammert (Wyss) 1:0. 02. Kappel 1:1. 02. Bachmann (Kurmann) 2:1. 07. Wyss (Peter) 3:1. 08. Meyer (von Gunten) 4:1. 11. Kappel 4:2. 12. Kappel 4:3. 20. PP Kappel 4:4. 24. Kappel 4:5. 33. PP Kappel 4:6. 38. Kappel 4:7. 40. 4vs3 Bammert (Peter) 5:7. 40. 4vs3 Hartmann (Peter) 6:7.
Strafen: 2mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2min. gegen Kappel.

Für Wolhusen spielten:
Claudio Aliverti (T) (14 GT/ 80`)
Gabriel Peter (0 Tore, 3 Assists, 0 Strafminuten, -2 /+3), Daniel Bammert (2 / 0 / 4 / -2 / +3), Luca Wyss (1 / 1 / 0 / -2 / +2), Pirmin Meyer (2 / 1 / 0 / -1 / +0), Yannik von Gunten (2 / 1 / 2 / -1 / -1), Tobias Furrer (0 / 0 / 0 / -1 / -1), Manuel Kurmann (0 / 1 / 2 / -2 / -1), Martin Bachmann (1 / 0 / 0 / +0 / -1), Roland Studer (0 / 0 / 0 / -2), Armin Hartmann (1 / 1 / 2 / -2 / +0)

Coach: Armin Hartmann, Tobias Furrer, Pirmin Meyer, Andy Baumeler (Video Coach)
Abwesend: Patrick Huber, Thomi Meier, Marco Meier, Roland Wüthrich

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