Aufstehen – Krone richten, weitergehen. Dies die Devise nach der Pleiten-Runde Ende Januar mit Niederlagen gegen Sursee und Kappel und dem damit verbundenen Ende der Tabellenspitzengruppe-Träume. Für Meisterschaftsrunde Nummer 7 reiste man mit 9 Spielern und 2 Torhütern zuversichtlich nach Beromünster.
UHC Wolhusen II – Street Panthers Luthern 10:08 (07:05)
Ein unerwartetes Nervenspiel
Noch in der Vorrunde kanterte man Luthern gnadenlos 13:03 nieder. Die Erwartungen waren deshalb da, auch in diesem Spiel 2 wichtige Punkte einzufahren und vielleicht noch etwas für das Torverhältnis zu tun, obwohl mit von Gunten der 7fache Torschütze vom Hinspiel fehlte. Es sollte aber ein kompletter Block an seiner Stelle in die Bresche springen – und wie.
Perfekter Start
Der UHC Wolhusen startete perfekt ins Spiel, war spielerisch deutlich besser als der Gegner und zeigte sich äusserst effizient. Nach nur gerade 12 Minuten lagen die Wolhuser mit 6:1 in Führung: Wyss, Bammert doppelt und Furrer gar dreifach (was hatte der gute Schwede heute wohl gefrühstückt? Köttarbüllar?). Start – perfekt. Aber was kann man sich aus einem perfekten Start kaufen, wenn man daraufhin 30 Minuten lang kaum mehr ein Bein vors andere bringt? Richtig: (Fast) nichts!
Unerklärlicher Leistungsabfall
Der Rest der ersten Halbzeit ist schnell erzählt: Luthern fand einen Weg ins Spiel, dank gütiger Mithilfe der Wolhuser und verkürzte nach dem 7.Wolhuser Treffer durch Wyss bis zur Pause auf 5:7. Ein minimaler 2-Tore-Vorsprung zur Pause, nach einem 6:1 nach 12 Minuten. Mehr braucht man dazu wahrlich nicht zu sagen.
Wolhusen wankt –fällt aber trotzdem nicht
Auch in der 2.Halbzeit konnten die Wolhuser nicht mehr an die ersten gut 10 Minuten anknüpfen. Luthern fightete, als gäbe es kein Morgen mehr und Wolhusen wankte. Nach der sagenhaften 3.Strafe des Spiels gegen Wolhusen trafen die Lutherer kurz darauf zum 8:8. Nun schien das Wolhuser Schiff tatsächlich gar noch unterzugehen. Doch der Rettungsanker wurde ausgeworfen und am Ende siegten die Wolhuser doch noch. Einmal mehr die überragende 1.Linie um Furrer, Wyss und Hartmann war für den 9.Treffer besorgt. Am Ende durfte sich diese Linie ein +8 gutschreiben lassen – 8 erzielte Treffer, kein erhaltener Gegentreffer – da scheinen sich 3 gefunden zu haben. Den Schlusspunkt setzte Hartmann, der 5 Sekunden vor Schluss den Freistoss aus der eigenen Zone direkt im leeren Lutherer Tor unterbrachte. Was für ein Geknorz. Am Ende holten sich die Wolhuser doch den Sieg und 2 wichtige Punkte. Alles was zählte, war der Sieg und di Erkenntnis, dass es gegen Grosswangen einer unglaublichen Leistungssteigerung bedurfte, um diese auch nur ein bisschen zu ärgern.
Matchtelegramm
Turnhalle gemeingefährlich, Beromünster (LU)
UHC Wolhusen II – Street Panthers Luthern 10:08 (07:05)
Tore: 03. Bammert (Huber) 1:0. 04. Luthern 1:1. 04. Furrer (Hartmann 2:1. 08. Wyss (Furrer) 3:1. 11. Furrer (Wyss) 4:1. 12. Furrer (Wyss) 5:1. 12. Bammert (Meyer) 6:1. 13. Luthern 6:2. 15. Wyss (Hartmann) 7:2. 15. Luthern 7:3. 18. Luthern 7:4. PP Luthern 7:5. 24. Luthern 7:6. 29. Wyss (Furrer) 8:6. 34. Luthern 8:7. 37. Luthern 8:8. 37. Wyss (Furrer) 9:8. 40. Hartmann 10:8.
Strafen: 3mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 1mal 2 Minuten gegen Luthern
UHC Wolhusen II – Unihockey TV Grosswangen Sen. 03:04 (01:02)
Prestigeträchtiges Derby
Mehr als ein Spiel, mehr als Unihockey. Es gibt sie noch, die unverwechselbaren, emotionalen, wahren Derbys der Sportwelt: Ambri-Lugano, Dortmund-Schalke, Inter-Milan, Lausanne-Genf, SCB-SCL oder eben Grosswangen-Wolhusen. Bis in die Propellerspitzen motiviert traten die Wolhuser, nun mit Peter für Huber (Anm.d.Red.: Huber war zum Nachtessen eingeladen und Peter kam von einer Taufe), gegen den Tabellenzweiten aus Grosswangen an. Ein Sieg wäre mehr als ein Sieg. Um zu sehen, welche Bedeutung auch das Spiel für Grosswangen hatte, brauchte man nur auf deren Lineup zu blicken – auf einmal waren da wieder alle Mann an Bord, welche Rang und Namen haben. Auch der wiedergenesene Lipp gab „ausgerechnet“ gegen Wolhusen sein Comeback. Na dann Prost!
Hart umkämpfte Startphase
Bereits in der 2.Minute schockte Grosswangen Wolhusen und führte mit 1:0. Doch die Leidenschaft war bei den Wolhusern zurück und man liess sich nicht aus der Ruhe bringen durch diesen frühen Rückstand. Es war ein Duell auf Augenhöhe und sehr intensiv, auch wenn spielerisch Grosswangen die etwas feinere Klinge führte. Wolhusen hielt dagegen – und kassierte nach einem Schnitzer vom ansonsten tadellosen Aliverti in der 12.Minute das 0:2. Es brauchte schon eine herrliche Einzelleistung des Topscorers, um zu verkürzen: Wyss scorte zum 5.Mal an diesem Tag. Bis zum Pausenteelein passierte nichts Tortechnisches mehr – die Teams arbeiteten insbesondere defensiv sehr kompakt und solide.
Ladehemmungen
Für die 2.Halbzeit erhofften sich die Wolhuser doch einiges und man glaubte daran, aus Grosswangen Kleinwangen machen zu können. Der Start verlief allerdings nicht nach Mass und bereits beim ersten Shift erzielte Grosswangen das 3:1. Die Wolhuser taten sich schwer, gute Torchancen zu kreieren, kamen aber doch gelegentlich zu guten Abschlussmöglichkeiten. Man sündigte allerdings an diesem Sonntag doch das eine oder andere Mal. Grosswangen seinerseits spielte äusserst abgeklärt, souverän und unaufgeregt. Mit dem 4.Treffer Grosswangens schien der Mist geführt.
Turbulente Schlussphase ohne Happy End – unverdient!
Die Schlussphase der Partie sollte es in sich haben und Wolhusen durfte an einem Punktgewinn schnuppern. Es blieb allerdings beim Schnuppern. Mit 2 Blöcken versuchte Wolhusen in den Schlussminuten das Blatt doch nochmals zu wenden. Und siehe da: Innert einer Minute erzielten Peter und Bammert die Tore zum 2:4 und 3:4. Grosswangen wankte. Wolhusen legte sein Herz komplett aufs Feld und tat alles, um doch noch zu reüssieren. Mit 4 Feldspielern erspielte man sich gute Abschlüsse – diese verfehlten allerdings denkbar knapp oder ein eigener Mitspieler wurde vor dem Tor abgeschossen. Es sollte nicht sein und es schien wahrlich, als hätte der Unihockey Gott an diesem Nachmittag doch noch auf der Grosswangen-Wolke Platz genommen. Ein Unetschieden wäre das absolut gerechte, korrekte Ergebnis gewesen. Wolhusen betrieb viel Aufwand, machte wenige Fehler und belohnte sich ganz einfach nicht für all dies. Mit 3 Toren ein Spiel zu gewinnen – etwas kompliziert. Die 4 Gegentreffer gegen das offensiv beste Team der Liga lassen sich allerdings mehr als sehen und dürfen als Erfolg bewertet werden. Aber wie schon einmal gesagt: Auch davon konnten sich die Wolhuser nichts kaufen.
Das Wolhuser Herren 2 Team etabliert sich zwar in der erweiterten Spitzengruppe – die Plätze 1 und 2 sind allerdings mit dieser Niederlage gegen Grosswangen abgefahren. Schade. Nun gilt es, sich den Podestplatz in den verbleibenden 4 Spielen zu sichern – alles andere als einfach. Niedergösgen, Aarau, Aarburg und Beromünster heissen die 4 Gegner der verbleibenden Meisterschaftspartien.
Matchtelegramm
Turnhalle gemeingefährlich, Beromünster (LU)
UHC Wolhusen II – Unihockey TV Grosswangen Sen. 03:04 (01:02)
Tore: 02. Grosswangen 0:1. 12. Grosswangen 0:2. 15. Wyss 1:2. 21. Grosswangen 1:3. 32. Grosswangen 1:4. 37. Peter (Bammert) 2:4. 37. Bammert (Peter) 3:4.
Strafen: 0mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2min. gegen Grosswangen.
Für Wolhusen spielten:
Claudio Aliverti (T) (04 GT/ 40`); Roland Wüthrich (T) (08 GT/ 40`).
Tobias Furrer (3 Tore, 3 Assists, 0 Strafminuten, +8 /-1), Luca Wyss (5 / 2 / 0 / +8 / -1), Armin Hartmann (1 / 2 / 2 / +8 / -1), Pirmin Meyer (0 / 1 / 0 / +0 / +1), Daniel Bammert (3 / 1 / 0 / +0 / -1), Patrick Huber (0 / 1 / 0 / +0), Gabriel Peter (1 / 1 / 0 / +1), Martin Bachmann (0 / 0 / 2 / -4 / -1), Roland Studer (0 / 0 / 2 / -4 /-1), Manuel Kurmann (0 / 0 / 0 / -4 / -1)
Coach: Armin Hartmann, Tobias Furrer, Pirmin Meyer
Abwesend: Thomi Meier, Marco Meier, Yannik von Gunten (Konolfingen), Andy Baumeler.