Ein verrücktes 1/16 Finalspiel durften die zahlreichen Zuschauer am 9.9.19 in Wolhusen erleben. Solche Schnapszahldaten lassen sich herrlich in den Geschichtsbüchern niederschreiben. Und ja eins vorweg. Die Wolhuser Damen schrieben tatsächlich Vereinsgeschichte. Was die beiden Damenteams Cannibals Richenthal vs. UHC Yellow Foxes Wolhusen boten war Emotionen pur. Mit glücklichem Ende für Schwarz/gelb.
UHC Wolhusen vs. UHC Cannibals Richenthal 15:14 n.V. (2:8/4:2/8:4)
Die Cannibals verzichteten auf Ihr Heimrecht. Somit durften die Wolhuser in den heimischen Hallen zum 1/16 Final auflaufen. Fluch oder Segen, beim Heimrecht ist bei den Damen keine Tendenz auszumachen. Fluch jedoch ist, dass die Damen generell immer Mühe bekunden ins Spiel zu kommen. Und obwohl man dies im Fokus der Matchvorbereitung angesprochen hatte, nahm eben genau dieser Fluch seinen Lauf. 0:5 hinten nach zehn gespielten Minuten. Wolhusen hatte zwar auch seine Spielanteile und Chancen, die Richenthalerinnen nutzten jedoch praktisch jede Chance eiskalt aus. Nicole B. erzielte dann den lang ersehnten Anschlusstreffer nach Zuspiel von Ramona. Bann gebrochen? Denkste! Die Cannibals setzten zwei Tore nach, ehe Eliane das zweite Tor für das Heimteam erzielte.
Machte sich bereits Resignation im Team breit oder war da Aufbäumen nach der Drittelspause zu erkennen? Gibt es eine Klatsche oder kann Wolhusen reagieren, war wohl das Gesprächsthema während der Kaffeepause. Eins jedoch war klar. Das Spiel dauerte noch ganze 40 Minuten. Die ausgesprochene Strafe gegen Ivana bremste die «Aufbäumphase» rapide. Obwohl man die Unterzahlsituation gut meisterte erzielten die Blauen erneut einen Treffer. Somit lag man nun zu Spielhälfte mit 7 Tore (2:9) hinten. Ist das noch aufzuholen? Coach Mi stellte sein Team um und agierte von nun an lediglich noch mit zwei Blöcken. Dies zeigte Wirkung. Die beiden Nici`s trafen nacheinander zum 4:9. Richenthal netzte erneut ein, ehe Wolhusen vor der Pause dank den Geschwistern Thalmann, erst Eliane und dann Ariane, zum 6:10 trafen.
Nun spürte man förmlich den Willen hier noch was zu reissen. Gisi eröffnete nach dem Wiederanpfiff zum letzten Drittel den Skore. Danach setzte Ivana, Nici F und Ariane ein weiteres Tor nach und trafen zum viel umjubelten 10:10 Ausgleich. Das Spiel war unter euphorischem Jubeln der Zuschauer neu lanciert. Von nun an überschlugen sich die Ereignisse. Ein erneut kaltblütiger Abstauber Treffer und Eigentor (Bullygewinn-Eigentor) liess den Atem der Fangemeinde stocken. Die Spieluhr zeigte noch 10 effektiv zuspielende Minuten an. Unsere Farben zunehmend in Ballbesitz, während die Kräfte des Gegners etwas nachliessen. Die Druckphase wurde mit dem Tor von Gisi zum erneuten Anschlusstreffer belohnt. Eine Zeigerumdrehung später glich Eliane unter tosendem Jubel die Partie (12:12) wiederum aus. Kurz darauf bewerkstelligte Iva mit einem gekonnten Schlenzer erstmals die 13:12 Führung für Wolhusen. Die letzte Spielminute wollte man gekonnt herunterspielen. Nichts da, sagten sich die Wiggerthalerinnen und glichen 40 Sekunden vor Schluss das Spiel wiederum aus. Und als wäre das nicht genug, erzielten sie 12 Sekunden danach (Zeit 59.30) die erneute Führung zum 13:14. Und wer bereits dachte, das war es nun, der liegt falsch. Denn diese eine Minute bot eine Emotionale Berg- und Talfahrt. Denn Gisi fasste sich im Spiel ohne Torhüterin, dafür mit vier Feldspielerinnen (Zeit 59.40) erneut ein Herz und schlenzte den Ball bravourös in die gegnerischen Maschen. Kaum zu fassen. 14:14. Die letzten wenigen Sekunden wollte kein Team mehr Risiko eingehen. Der Schiedsrichter, welcher die Partie souverän leitete pfiff die reguläre Spielzeit ab.
Die erstmalige Verlängerung in einem Cup mit Sudden Death (Spielentscheidung durch das erste gefallene Tor), war Tatsache. Richenthal begann forscher und hatte erste Chancen. Torhüterin Claudia parierte diese Bälle jedoch mirakulös. Laut angefeuert des zahlreichen Publikums übernahm Wolhusen das Spieldiktat. Eliane vergab erst eine Grosschance nachdem sie den Torhüter umspielte und nur das Aussennetz traf. Kurz darauf jedoch brachte sich Nici B. Mittels einem Dribbling in ausgezeichnete Position und stocherte den Ball zum Siegtor. Phrenetisch feierten Team und Anhang das Golden Goal und somit den erstmaligen Einzug ins 1/8 Final.
Der Sieg war Tatsache und somit verewigt sich das Damenteam einmal mehr in den Geschichtsbüchern des UHC Wolhusen. Tolles Spektakel welche beide Teams boten. Diese Affiche gibt es auch in der bevorstehenden Meisterschaft. Am 06. Oktober starten die Damen wiederum in Wolhusen in die Saison. Man darf gespannt sein, ob dieser FLOW in die Saison mitgenommen werden kann.
1/8 Final Partie findet dann am Sonntag, 27. Oktober 16.00 Uhr in Wolhusen gegen den 1. Ligisten UH Rüttenen statt. Ein Termin den man sich rot in der Agenda vormerken sollte.
Ein Grosser Dank geht an unser tolles Publikum, welches uns immer so lautstark unterstützt hat. Danke, danke, danke ihr wart einmal mehr fantastisch.
Für Wolhusen spielten und skorten:
Nicol Fankhauser (2), Eliane Thalmann (3), Fabienne Wicki, Vanessa Ambauen , Nicole Bucher (3), Regina Stadelmenn, Ariane Thalmann (2), Ivana Marti (2), Ramona Burri , Gisela Bieri (3), Claudia Meyer (T), Jana Bucher (T), Leandra Fischer (T)
Abwesend: Fabienne Töngi (verletzt)