Ohne die alten Griechen

10. Februar 2020

Für die 4.Meisterschaftsrunde mussten sich die Herren II Spieler warm anziehen – zahlreiche Akteure waren abwesend und mit einem 8 Mann Kader reiste man mit bescheidenen Hoffnungen nach Grosswangen. Überraschendes und Bitteres – süsssauer – oder: Etwa wie immer. Licht und Schatten wechseln sich in dieser Saison ziemlich konsequent ab.

UHC Wolhusen II – Richenthal Caniballs 06:04 (02:02)

Die alten Griechen
Eine Reise, die doch zu einem ziemlich unpassenden Zeitpunkt angesetzt wurde und zu einigen Turbulenzen führte. Mit Aristoteles, Pytagoras, Sokrates und Platon fehlten nicht weniger als 4 Griechen im Lineup des UHCW der Herren II – eine doch etwas ungemütliche Situation für das H2 vor der 4.Meisterschaftsrunde. Trotzdem wollten die Herren II nicht kleinbeigeben und alles daran setzen, vielleicht doch wider Erwarten die eine oder andere Überraschung zu schaffen.

Tolle 1.Halbzeit gegen ein Top-Team
Richenthal – nein, die Caniballs frassen die Wolhuser in der 1.Halbzeit nicht. Der als klarer Favorit angetretene Gegner, welcher ziemlich in Vollbesetzung antrat, tat sich ungemein schwer gegen die äusserst kämpferisch eingestellten Wolhuser. Diese «jetzt-erst-recht-Stimmung» aus der Garderobe konnte aufs Feld mitgenommen werden und auch Hartmann, Studer und Wyss, welche Doppeleinsätze leisteten, meisterten ihre Aufgabe souverän. 2:2 das doch erstaunliche Resultat nach den ersten 20 Minuten.

Das Spiel startete sehr ausgeglichen und beide Teams konnten sich kaum Torchancen erarbeiten. Ein erstes gutes Zeichen für Wolhusen. Als eine Strafe gegen Richenthal ausgesprochen wurde witterte man die Chance, gar in Führung zu gehen. Doch ein Missverständnis führte zum Shorthander für Richenthal. Postwendend erzielte Stalder allerdings – sehr zur Freude seines Vaters auf der Triubüne – den wichtigen Ausgleichstreffer. Auch den neuerlichen Führungstreffer Richenthals korrigierte ein «Junger» – Kurmann erzielte das 2:2.

Reden ist Silber – Schweigen ist Gold
Jung-Star Wyss wies den Trainer vor dessen Pausenansprache darauf hin, dass man am besten gar nicht allzu viel sagen sollte in der Pause. Welch weise Worte des griechischen Philisophen Wyssostatos. Hartmann nahm sich diese zu Herzen und sagte – eigentlich gar nichts während der Pausenansprache. Einzig: «Wir kämpfen genau so weiter Jungs. Ihr macht das perfekt». Dies reichte dann aber auch schon.

Phantastische, effiziente zweite Halbzeit
Was die Herren in der zweiten Halbzeit gegen den Favoriten aus Richenthal zeigten, war mitunter das Beste, was Wolhusen diese Saison zeigte. Zweikampfstark, bissig und ein bisschen provokativ, laufstark, dynamisch, clever und effizient. Innerhalb von den ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit erzielte Wolhusen 3 Tore – und Richenthal keins. Studer, Stalder und Wyss trafen für Wolhusen und rund zehn Minuten vor Schluss führte man mit 5:2 – die Überraschung war zum Greifen nah.

Gehässige Schlussphase
Richenthal sah die Felle davonschwimmen und kam mit der doch phasenweise auch aggressiven, aufsässigen Spielweise der Wolhuser nicht zurecht. Trotzdem gelang das 3:5. Wyss reagierte cool und sorgte für einen neuerlichen 3 Tore Vorsprung. Rund zwei Minuten vor Schluss erzielte Richenthal mit 4 Feldspielern noch einen 4.Treffer – zu mehr reichte es allerdings nicht. Die Überraschung war Tatsache – Wolhusen bezwang mit einem sehr dezimierten Kader Richenthal mit 6:4. Zwei goldene Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Eine grandiose Leistung der Wolhuser.

Auch ohne die alten Griechen – Wolhuser beissen die Caniballs.

Matchtelegramm

Turnhalle Grosswangen  (LU)
UHC Wolhusen II – Richenthal Caniballs 06:04 (02:02)


Tore: 13. SH Richenthal 0:1. 14. Stalder (Wyss) 1:1. 15. Richenthal 1:2. 17. Kurmann D. 2:2. 24. Studer (Stalder) 3:2. 30. Stalder (Kurmann D.) 4:2. 31. Wyss (Hartmann) 5:2. 32. Richenthal 5:3. 33. Wyss 6:3. 38. 4vs3 Richenthal 6:4.
Strafen: 0mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 2mal 2 Minuten gegen Richenthal
Bemerkungen: Wow – was für eine Glanzleistung mit 8 Feldspielern! Top! Gratulation Jungs.

UHC Wolhusen II – Pinguin Schötz II 04:05 (00:03)

Nach den Kannibalen nun die Pinguine.
Und nun bestand also die Möglichkeit, dass die Wolhuser erstmals in dieser Saison mit 4 Punkten nachhause fuhren – eigentlich unvorstellbar vor der Runde. Nun denn: Der Tabellenletzte aus Schötz hatte etwas dagegen und wollte die 2 Punkte in diesem eminent wichtigen Abstiegskampf natürlich selbst ins Trockene bringen, um den Druck auf Wolhusen zu erhöhen.

Die Griechen blieben abwesend
Wer gehofft oder geglaubt hatte, die alten Griechen würden doch noch auftauchen, wie Phönix aus der Asche, der hatte sich getäuscht. Das Kader blieb unverändert – zumindest äusserlich und optisch. Körperlich hatte sich da schon was getan beim einen oder anderen und das erste Spiel hatte doch sehr viel Kraft gekostet und Spuren hinterlassen. Insbesondere der 1.Block um Studer, Hartmann und Wyss, welche Doppelschichten meisterten im ersten Spiel, konnten ihre ansonsten gefährliche Spielweise in der 1.Halbzeit nicht mehr aufs Parkett bringen.

0:3 lagen die Wolhuser im Hintertreffen nach zwanzig Minuten – obwohl Spycher als Einziger das Tor traf, stand es 0:3. Wie das? Nun denn: Spycher traf leider – immerhin recht sehenswert – ins eigene Tor. Da blieb auch dem verdatterten Aliverti die Sprache weg.

Ein paar Worte müssen es dann schon sein
Hartmann dachte auch jetzt in der Pausenansprache wieder an Wyss – entschied sich dieses Mal allerdings dafür, dann doch das eine oder andere zu sagen – aber nicht allzu viel. «Wir können dies viel besser. Da ist noch nichts verloren, die sind gar nicht gut!» In etwa so versuchte er seine Jungs wieder zu motivieren und anzutreiben.

Es rockt und rollt wieder
Und siehe da – wie verwandelt kamen die Wolhuser aus der Kabine und endlich was es da, das erste Erfolgserlebnis in dieser Partie. Wyss (der trifft, ob nun der Coach was sagt oder nicht) verkürzte auf 1:3 und dies bereits in der 22. Minute. Der prompte 4.Treffer der Schötzer konnte nicht verhindern, dass Wolhusen definitiv Fahrt aufgenommen hatte. Wiederum Topscorer und Scharfschütze Wyss erzielte das 2:4 und als Stalder mittels Freistoss – von Hartmann so befohlenJ – das 3:4 erzielte, wusste jeder in Gelb-Schwarz – da geht noch was. Und Schötz begann zu hadern und zu zittern.

Dramatische Schlussphase
Nach einem Wolhuser Timeout, beorderte der Coach einen 4.Feldspieler aufs Feld – Aliverti machte Platz und Wolhusen liess den Ball doch gut zirkulieren. Und in der 39.Minute war es Hartmann mit einem Distanzschuss bei 4 gegen 3, welcher das 4:4 erzielte. Unglaublich, Wolhusen hatte sich eindrücklich ins Spiel zurück gekämpft und nun lag sogar noch mehr drin. Als Studer völlig freistehend vor dem Schötzer Tor zum Abschluss kam, nachdem ein Schötzer vor dem eigenen Tor direkt auf Studer passte, scheiterte dieser am Torhüter, oder am eigenen Unvermögen-. Was für eine Grosschance, erstmals in Führung zu gehen – und dies 1 Minute vor Schluss. Wenn sich das nur mal nicht rächt. Ein Wolhuser Pfostenschuss kam kurz später dazu – es war definitiv zum Haare ausreissen und es kam, wie es kommen musste. Rund 20 Sekunden vor Schluss traf – Schötz! Es war doch echt nicht zu glauben.

Mit abgesägten Hosen
Neuerlich verloren die Wolhuser auf dramatische Art und Weise in der Schlussphase Punkte – wertvolle Punkte. In dieser Saison scheint es wie verhext zu sein. Dies war im 8.Spiel der Saison bereits die 3.Niederlage mit einem Tor Unterschied. Zum Verzweifeln. Mögen uns die (griechischen) Götter in den nächsten Runden wieder beistehen.

Matchtelegramm

Turnhalle Grosswangen (LU)
UHC Wolhusen II – Pinguin Schötz II  04:05 (00:03)

Tore: 08. Schötz 0:1. 10. ET Spycher 0:2. 12. Schötz 0:3. 22. Wyss (Hartmann) 1:3. 24. Schötz 1:4. 25. Wyss 2:4. 36. Stalder (Kurmann D.) 3:4. 39. 4vs3 Hartmann 4:4. 40. Schötz 4:5.
Strafen: 0mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 1mal 2min. gegen Schötz.
Bemerkungen: Was für eine desolate 1.Halbzeit gegen den Tabellenletzten. Schade. Und wie bitter kann eine Partie enden – unglaublich! Diese Saison häufen sich diese Spiele leider etwas…

Für Wolhusen spielten:
Claudio Aliverti (T) (08 GT/ 80`).
Armin Hartmann (1 Tore, 2 Assists, 0 Strafminuten, +1 /-+1), Roland Studer (1 / 1 / 0 / +1 / +1), Luca Wyss (4 / 1 / 0 / +1 / +0), Patrick Huber (0 / 0 / 0 / -1 / -1), Martin Bachmann (0 / 0 / 0 / -1 / -1), Benjamin Spycher (0 / 0 / 0 / -1 / -1), Cyrill Stalder (3 / 1 / 0 / +3 / +0), David Kurmann (1 / 2 / 0 / +3 / -1)

Coach: Armin Hartmann
Abwesend: Daniel Bammert, Pirmin Meyer, Tobias Furrer, Gabriel Peter (alle im Ausland), Manuel Kurmann, Andy Baumeler, Yannik von Gunten.

UNSERE SPONSOREN

moebel_heller
CSS
Stockschlag
Bruno_Ambauen
Raiffeisen
bruegger_duermueller
Wolhuser Original
Schaerli_Bossert