Desaster in Runde 7 – und dann kam auch noch Corona

9. Mai 2020

«Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss». Dieses bekannte Zitat des ehemaligen Fussballers Andy Brehme begleitet das Herren II Team in der gesamten Saison. «Es ist echt zum Heulen. Wir machen vieles richtig, belohnen uns aber zu selten», so ein konsternierter Spielertrainer Tobias Furrer nach der erneut blamablen Leistung in Runde 7. Aber es sollte noch schlimmer kommen – denn dann kam Corona.

UHC Wolhusen II – UHC Mutschellen II 05:09 (02:06)

Endlich die Abstiegsgespenster vertreiben
Leider schafften die Wolhuser auch unter dem neuen Trainer-Duo Meyer/Furrer den Turnaround nicht und die Herren II des UHC Wolhusens kämpften weiter mit den Abstiegsgespenstern. So auch an der Runde vom 1.März – es sollte, unwissend, die letzte Meisterschafsrunde für eine sehr lange Zeit sein.

Der Start in die Partie war verheissungsvoll – mit dem ersten Powerplaytreffer der Saison, nach einer fantastischen Kombination von Hartmann und Wyss und einem Onetimer des Topscorers, gingen die Wolhuser früh mit 1:0 in Führung. Doch die Führung währte nicht lange und nach 10 Minuten musste sich Wüthrich, der erstmals in dieser Saison von Beginn an ran durfte – Stammtorhüter Aliverti war leider wir vom Erdboden verschluckt – bereits 4mal bezwingen lassen. Bereits liessen einige Akteure den Kopf etwas hängen. Verständlich auf eine gewisse Weise, es läuft nichts zusammen und wenn dann noch alles gegen einen läuft… naja. Wyss verkürzte zum 2:4 aber die weiteren zwei Treffer von Mutschellen entschieden die Partie frühzeitig. 2:6 – eine Hypothek gegen einen starken Gegner – definitiv zu hoch für Wolhusen in der aktuellen Form.

Nochmals ein Aufbäumen
In der zweiten Halbzeit gelang es den Wolhusern immerhin, das Spiel einigermassen ausgeglichen zu gestalten – auch resultatmässig. Eine 2-Minuten Strafe gegen Stalder überstanden die Wolhuser bravourös und Wyss (mit seinem persönlichen Hattrick) verkürzte gar auf 3:7. Bereits in der ersten Minute der zweiten Halbzeit hatte Mutschellen erneut zugeschlagen.

Mutschellen stellte den 5-Tore Vorsprung allerdings postenwendend wieder her – mittels Powerplaytor (Strafe gegen Bammert) zum 3:8.

Versöhnliches 4 gegen 3
Für die letzten 5 Minuten versuchte sich der UHCW mit dem 4 gegen 3, das in dieser Saison immer wieder auch sehr gut funktioniert hatte. Zweimal trafen die Wolhuser, welche den Ball sehr gut zirkulieren liessen. Wyss, Furrer, Hartmann und Bammert zeigten, dass sie doch weitere Fortschritte im Spiel 4 gegen 3 erzielt hatten. Einen Gegentreffer kassierte man noch ins leere Tor. So endete die Partie gegen den UHC Mutschellen mit 5:9. Mutschellen behauptete sich in der Spitzengruppe – Wolhusen musste weiter zittern und es folgte ein weiteres Schicksalsspiel – gegen Niedergösgen.

 

Matchtelegramm
MZH Inseli, Niedergösgen
UHC Wolhusen II – UHC Mutschellen II 05:09 (02:06)

Tore: 03. PP Wyss (Hartmann) 1:0. 06. Mutschellen 1:1. 08. Mutschellen 1:2. 10. Mutschellen 1:3. 11. Lattenschuss Peter. 12. Mutschellen 1:4. 13. Wyss 2:4. 14. Mutschellen 2:5. 16. Mutschellen 2:6. 21. Mutschellen 2:7.29. Wyss 3:7. 30. PP Mutschellen 3:8. 32. 4vs3 Wyss (Furrer) 4:8. 39. 4vs3 Wolhusen 4:9. 40. 4vs3 Wyss (Bammert) 5:9.
Strafen: 2mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 1mal 2 Minuten gegen Mutschellen
Bemerkungen: 9 Gegentore – einfach ein bisschen viel.

 

UHC Wolhusen II – STV Niedergösgen II 06:10 (03:04)

Hitchcock Duell gegen Niedergösgen
Nur gerade ein Punkt lag Niedergösgen vor dem Direktduell hinter dem UHC Wolhusen – ein Spiel um «sein oder nicht sein» war also angesagt. Allen war die Ausgangslage bekannt, in dieser Partie mussten ganz einfach Punkte her, um endlich den Vorsprung auf den Tabellenletzten Schötz auszubauen und sich Niedergösgen vom Leib zu halten.

Verhext, verzweifelt und vergeigt
Die Saison wird definitiv nicht als eine ruhmreiche in die Geschichtsbücher des UHC Wolhusens eingehen – und dies nicht nur beim Herren II. Trotzdem wollte man nun endlich mal wieder das Glück auf seine Seite zwingen und alles für den möglichen Erfolg tun. Dies sollte allerdings nicht gelingen. Auf den frühen Rückstand reagierte die Wolhuser mit Bammert und dem 1:1 – endlich hatte auch Bammert wieder einmal seinen gefürchteten Handgelenkschuss hervorgezaubert. Es sollte die letzte Zauberei der Wolhuser an diesem Nachmittag sein. Beim ersten Einsatz direkt nach dem Ausgleichstreffer – einem sogenannten Big Shift im Eishockey – kassiert man neuerlich einen Gegentreffer, den Hartmann dann aber in der 7.Minute ausgleichen konnte. 2:2 nach 10 Minuten – Wolhusen war im Geschäft.

Mehrheitlich gelungene erste Halbzeit
Nach einer Strafe gegen Stalder kassierte man in Unterzahl das 2:3 und wenig später gar das 2:4. Immerhin gelang Wyss mit einem perfiden Buebetrickli das 3:4. Furrer traf wenig später die Latte – einmal mehr fehlte den Wolhusern auch in dieser wichtigen Partie das nötige Wettkampfglück. Pause.

Kniffliger Block-Entscheid
Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzte Furrer auf 3 neue Blöcke und beliess den bis dahin offensiv sehr überzeugenden Block um Topscorer Wyss, Studer und Hartmann auf der Bank. Dies war eine doch heikle Entscheidung und die Quittung war ziemlich gesalzen. Keine 6 Minuten waren gespielt und bereits waren 3 weitere Gegentreffer dazugekommen – 3:7 nach 26 Minuten, das Spiel war damit entschieden. Neuerlich war aber auch viel Pech mit dabei wie beispielsweise beim 3:5 in der 22.Minute, als Spycher zum zweiten Mal in dieser Saison den Ball im eigenen Tor unterbrachte.

In einer so wichtigen Phase des Spiels ja der Meisterschaft diese Unentschlossenheit auf dem Platz zu sehen tat weh. Niedergösgen spielte die Partie sehr souverän zu Ende. Erst als Hartmann und Wyss mit Toren zum 5:9 und 6:9 nochmals für etwas Hoffnung sorgten, kam nochmals etwas Hektik auf – viel zu spät allerdings.

Niedergeschlagen nach Spiel gegen Niedergösgen
Am Ende siegte Niedergösgen mit 6:10 und überholte Wolhusen somit in der Tabelle. Neuerlich ein 0-Punkte-Sonntag. Die Niedergeschlagenheit war ziemlich gross und noch selten so zu sehen in den letzten Jahren – die Gesichter in der Garderobe sprachen Bände. Leere Blicke, Enttäuschung, Wut, Fassungslosigkeit.

Und dann kam Corona
Vieles hatte man sich vorgenommen für die letzten 2 Runden, an welchen man mit einem 4 Punkte Polster auf den Tabellenletzten aus Schötz hätte antreten können. Man wollte nochmals alles in die Waagschale werfen um sich selbst aus dieser misslichen Lage zu befreien. Doch dazu – ihr wisst es alle – kam es leider nicht. Gut eine Woche später kam Corona – und vertrieb später so auch alle Abstiegsgespenster bei den Herren I und Herren II Spielern. Die Saison wurde abgebrochen und bleibt die Tabelle so, wie sie war. Rang 8 – vier Punkte vor Schötz. Die letzten beiden Runden hätten es mit Duellen gegen Richenthal, Oftringen und vor allem Grosswangen und Schötz nochmals richtig in sich gehabt. Alle hatten sich bereits riesig auf diese Herausforderungen gefreut. Leider wurde nichts daraus. So endete eine Saison so, wie es eben am besten zur Saison passte: Beschissen!

Fazit der Saison
Es war am Ende dann wohl ein Mix aus Vielem, der zu dieser mehr als verunglückten Saison beitrug. Da war zum einen der teilweise sehr schwache Trainingsbesuch, dem gegenüber dann die Grosszahl an Spielern an einer Meisterschaftsrunde, was sehr schwierig zu handhaben war für die Coaches, dann eine gewisse Unerfahrenheit sowie fehlendes Wettkampfglück aber auch etwas fehlende Qualität, Unvermögen und mangelndes Selbstvertrauen, welches sich insbesondere in den letzten Spielen deutlich zeigte. Dazu kamen teilweise – und dies ist durchaus ohne UHCW Brille betrachtet – einige sehr zweifelhafte Schiedsrichter-Ansetzungen (ehemalige UHCW Mitglieder) sowie Entscheidungen. Am Ende sind es aber doch die Spieler, die die Spiele entscheiden – und Wolhusen muss mit dieser Seuchen-Saison leben, ist aber bereits voller Tatendrang, in der neuen Saison hoffentlich alles besser zu machen.

In diesem Sinne: Bleibt gesund und dann dürfen wir hoffentlich im September zeigen, dass wir es deutlich besser können.

 

Matchtelegramm

MZH Inseli, Niedergösgen
UHC Wolhusen II –
STV Niedergösgen II 06:10 (03:04)

Tore: 02 Niedergösgen 0:1. 05. Bammert 1:1. 05. Niedergösgen 1:2. 07. Hartmann (Studer) 2:2. 12. PP Niedergösgen 2:3. 16. Niedergösgen 2:4. 17. Wyss 3:4. 18. Lattenschuss Furrer. 22. Eigentor Spycher 3:5. 25. Niedergösgen (Freistoss) 3:6. 26. Niedergösgen 3:7. 28. Kurmann D. 4:7. 30. Niedergösgen 4:8. 35. Niedergösgen 4:9. 36. Hartmann (Wyss) 5:9. 37. Wyss (Hartmann) 6:9. 39. PP Niedergösgen 6:10.
Strafen: 3mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 1mal 2min. gegen Niedergösgen.
Bemerkungen: 10 Gegentreffer sind etwas viel.

Für Wolhusen spielten:
Roland Wüthrich (T) (18 GT/ 80`).
Pirmin Meyer (0 Tore, 0 Assists, 2 Strafminuten, -2 / -1), Gabriel Peter (0 / 0 / 0 / -2 / -1), Daniel Bammert (1 / 1 / 4 / -1 / -1), Roland Studer (0 / 1 / 0 / -3 / +4), Luca Wyss (7 / 1 / 0 / -2/ +4), Armin Hartmann (2 / 2 / 0 / -2 / +3), Cyrill Stalder (0 / 0 / 4 / +0 / -4), David Kurmann (1 / 0 / 0 / +0 / -1), Tobis Furrer (0 / 1 / 0 / +1 / +0), Benjamin Spycher (0 / 0 / 0 / +0 / -1), Martin Bachmann (0 / 0 / 0 / +0 / -4), Manuel Kurmann (0 / 0 / 0 / +0 / -4)
Coach: Tobias Furrer, Pirmin Meyer
Abwesend: Patrick Huber, Claudio Aliverti, Andy Baumeler, Yannik von Gunten.

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