3. Meisterschaftsrunde, Kleinfeld, 24. Oktober 2021
Saison 2021/22 – Herren II UHC Wolhusen
4. Liga ¦ Gruppe 10
2 Punkte – aber bittere Pleite gegen den Tessiner Tabellenleader
In der Stadt Wilhelm Tells kam es zum Spitzenkampf zwischen Wolhusen und Gordola.
UHC Wolhusen II – Power Wave Buochs II 12:07 (07:03)
Schock vor der Anreise
Die direkte Vorbereitung auf die 3. Runde der Herren II des UHC Wolhusens gestaltete sich anspruchsvoll. Lange (bis am Sonntagmorgen) war unklar, wie viele Spieler nun wirklich anreisen und für den UHCW auflaufen würden. Dadurch wurde auch die Planung der Blöcke ziemlich anspruchsvoll. Am Sonntag Vormittag musste auch noch Tobias Furrer, die Teamstütze und einer der Spielertrainer, krankheitsbedingt absagen. Da kam Hartmann bei der passenden Blocksuche doch wieder ziemlich ins Schwitzen. Es fehlten mit Wüthrich, Bachmann, Schnider, Studer und Furrer nicht weniger als 5 Spieler im Kader der Wolhuser. Trotzdem stiegen die Wolhuser zuversichtlich und mit 9 Feldspielern und 2 Torhütern in die wichtige Meisterschaftsrunde.
Erni mit Premiere, Heller mit Comeback beim H2
Nachdem man die Altdorfer Turnhalle doch noch gefunden hatte (einmal im Kreis rum und so), wartete mit Buochs ein Gegner, welcher nicht ideal in die Saison gestartet war und trotzdem in der letzten Runde Root souverän 12:7 bezwang. Wolhusen war also gewarnt – auch Fabian Erni. Der junge, neue Torhüter der Wolhuser wurde direkt ins kalte Wasser geworfen – Erni stand erstmals überhaupt in der Meisterschaft für Wolhusen im Einsatz.
Von Anfang an wollten die Wolhuser das Spieldiktat in die Hand nehmen – und dies taten sie auch. Nach nur gerade 5 Minuten führte der UHCW nach Toren von Hartmann, von Gunten, Wyss (Brillanter Freistoss mit Hartmann) und neuerlich von Gunten mit 4:0. Das ging dann aber irgendwie etwas «zu» leicht und von Minute zu Minute nahm die Leistungskurve der Wolhuser ab. Buochs verkürzte bis auf 3:5. Wyss traf dann aber zum wichtigen 6:3 für Wolhusen. Und die Wolhuser hatten sich in den letzten Wochen auch einen neuen Trumpf im Training erarbeitet – und dieser Trumpf stach bereits: Freistoss Variante Farbschachen funktionierte, leicht abgeändert, perfekt – Peter auf von Gunten: 7:3.
«Reisst euch bitte den Arsch auf, 70% reichen hier nicht!»
Die Worte, mit welchen die Coaches die Jungs in der Pause versuchten zu erreichen, waren unmissverständlich: Die Einstellung passte insbesondere Hartmann nicht. Man spielte mit angezogener Handbremse, leicht «überheblich», einfach nicht konsequent genug. Dies sollte in der 2.Halbzeit abgestellt werden. Leider sollte dies aber nicht ganz gelingen.
Immerhin starteten die Wolhuser furios in die 2.Halbzeit und innerhalb von weniger als 20 Sekunden erzielten Hartmann und Wyss jeweils im Zusammenspiel je ein Tor – in einem 20 sekündigen Einsatz 2 Tore – das wäre mal konsequent und entsprach in etwa der Vorstellung der Coaches. Dann ging eine Zeit lang nicht viel, bis zur ominösen 28.Minute: Es war eine geschichtsträchtige Spielminute. Der hoch talentierte A-Junior Lian Heller erzielte sein erstes Tor bei den Herren zum vielumjubelten 10:3. Freistoss Farbschachen – wunderbar. Kostet einen Sirup fürs Team Lian, weils eben das 10.Tor war… ☺ Herzliche Gratulation zu dieser Premiere.
Kurioses am heiterhellen Nachmittag
Doch der Wurm steckte weiter etwas im Spiel, Sand war im Getriebe oder wie man dies auch nennen will. Immer wieder kassierte man Gegentore, vor allem wegen individuellen Fehlern. Ein Gegentor, was die Unihockeywelt aber wohl noch kaum gesehen hat, war das vermeintliche 10:5 der Buochser. Ein harmloser Abschluss eines Buochsers, Erni prallt der Ball an den Brustpanzer, dabei bewegt er mit den Füssen das Innen-Netz. Und zum Erstaunen aller (sogar Buochs staunte) entschied der Schiedsrichter auf Tor. «Soll man da jetzt lachen oder weinen?» – schwierig. Hartmann entschied sich fürs Schmunzeln und fragte den Schiedsrichter, ob er dies echt ernst meine? Dieser meinte nur kurz und knapp: «Das Netz hat sich bewegt, ich habe es genau gesehen, es war ein Tor.». Darauf musste die Konversation umgelenkt werden. Hartmann fragte beim Buochser Gegenspieler nach. Dieser meinte trocken in herrlichem Buochser Dialekt: «Also ich hätti au keis Goal gseh.» Der Unparteiische liess sich doch noch umstimmen – und jetzt kann man dies definitiv mit einem Lachen erzählen.
Doch das Wolhuser Spiel gab nicht viel her zum Lachen. Auch das 4 gegen 3 funktionierte nicht wie gewünscht und nach einem Schnitzer von Hartmann kassierte man ein weiteres Gegentor. 11:6 hiess es nach 37 Minuten, und nach einem Powerplaytreffer von Buochs (Strafe gegen von Gunten) stand es plötzlich «nur» noch 11:7. Die Wolhuser gerieten aber nie in Gefahr, das Spiel zu verlieren – zu dominant war der Auftritt der Wolhuser, welcher das Spiel eigentlich trotz allem immer im Griff hatten. Ein versöhnlicher Schlusspunkt war das 12:7 von von Gunten bei 4 gegen 3, welches doch noch funktionierte.
Fazit: Das Wichtigste waren die 2 Punkte – dies holte man, wenn auch nicht ganz so souverän wie gewünscht. Wenn nicht alle an ihr Limit gehen, dann kann es eben auch völlig unnötig «kompliziert» werden. Trotz allem: 12 Tore erzielt, Erni feierte seine Premiere und Heller sein 1.Tor bei den Herren – vieles gut vor dem ultimativen Spitzenkampf gegen Gordola.
Matchtelegramm
Turnhalle Altdorf (UR)
UHC Wolhusen II – Power Wave Buochs II 12:07 (07:03)
Tore: 02. Hartmann (Heller) 1:0. 03. von Gunten (Bossert) 2:0. 04. Wyss (Hartmann) 3:0. 05. von Gunten (Bossert) 4:0. 07. Buochs 4:1. 09. Buochs 4:2. 10. Stalder (Meyer) 5:2. 12. Buochs 5:3. 18. Wyss (Hartmann) 6:3. 19. von Gunten (Peter) 7:3. 21. Hartmann (Wyss) 8:3. 21. Wyss (Hartmann) 9:3. 28. Heller (Hartmann) 10:3.28. Buochs 10:4. 33. Buochs 10:5. 36. Stalder (Meyer) 11:5. 37. Buochs 11:6. 39. PP Buochs 11:7. 39. 4vs3 von Gunten (Hartmann) 12:7.
Strafen: 1mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2 Minuten gegen Buochs
Bemerkungen: Ernis Premiere und Schiris Tomaten
UHC Wolhusen II – Gordola 05:09 (03:05)
Spitzenkampf gegen Gordola
Dass der 6.Ernstkampf in dieser Saison ein Spitzenkampf sein würde hätten wohl nicht viele für möglich gehalten. Wolhusen gegen Gordola war der Kampf um die Spitzenplätze. Die Tessiner hatten bisher lediglich gegen Grosswangen einen Punkt abgegeben, Wolhusen hatte 3 Verlustpunkte und hätte bei einem Sieg Gordola überholen können. Hoch motiviert und voller Tatendrang traten die Wolhuser zu diesem Spiel an.
Schwache Startphase
Eine gewisse Nervosität war doch zu sehen in den Reihen der Wolhuser und man traf auf einen äusserst effizienten, cleveren, taktisch starken Gegner, welcher mit allen (auch eigentlich unerlaubten) Wassern gewaschen war. Dazu kam ein Schiedsrichter, welcher dann doch nicht immer auf der Höhe sein sollte. Aber der Reihe nach.
In den ersten 7 Minuten kassierte Wolhusen zwei Gegentreffer, welche beide zu vermeiden gewesen wären: Einmal nicht geblockt, einmal zu Zweit auf denselben Gegenspieler hinter der Grundlinie – 0:2. Effizienz pur bei Gordola. Und Wolhusen ackerte und rackerte, vergebens. Immerhin fand Hartmann beim Freistoss eine Lücke und haute den Ball furztrocken direkt in die Maschen – ohne Farbschachen. 1:2 nach 8 Minuten doch bereits in der 9.Spielminute legte Gordola nach, wieder schlecht geblockt, schlecht positioniert. Als noch äusserst unglücklich (zweimal von einem Wolhuser mit dem Fuss abgelenkter Schuss) das 1:4 fiel musste man sich bereits erste grössere Gedanken machen auf der Wolhuser Bank. Doch die erste Linie um Heller, Wyss und Hartmann fand einen Weg, erstens: Tore zu erzielen und zweitens: den unüberwindbar scheinenden Tessiner Schlussmann zu bezwingen. Hartmann setzte sich nach einem knapp verlorenen Bully durch, tankte sich durch die Abwehr und traf am kurzen Pfosten: 2:4. In der 17.Minute kombinierten sich Hartmann und Wyss zum herrlichen 3:4. Der Anschluss war geschafft und der Glaube definitiv zurück, dass der Tabellenführer heute gestürzt werden könnte. Kurz vor Ende der 1.Halbzeit kassierte man allerdings neuerlich einen Gegentreffer zum 3:5. Alles war aber noch drin in dieser sehr umkämpften Partie.
Konzentration, Effizienz und Glauben
Für die zweite Halbzeit war die Devise klar: Es brauchte noch mehr Konzentration, weniger Fehler und vor allem eine gewisse Effizienz und den nötigen Glauben, dass hier etwas möglich war. Doch für einmal wirkte die Pausenansprache rein nicht – im Gegenteil. Nach dem ersten Einsatz von jedem Block stand es bereits 3:7. Eine Vorentscheidung war somit gefallen – zu abgeklärt spielten die Tessiner, zu bärenstark war der Tessiner Torhüter.
Turbulente letzte 10 Minuten
Irgendwie schafften es die Wolhuser in der Folge nicht mehr, dauerhaft Druck aufs gegnerische Tor auszuüben, vereinzelt liessen sie ihre Klasse aber aufblitzen, scheiterten dann aber mehrfach am Torhüter Gordolas. Es war echt zum Verzweifeln – der hielt Unglaubliches. Wahnsinn! Immerhin holte Hartmann mit ein bisschen «dreckelen» eine Strafe gegen den übermütigen Gordola Stürmer heraus. Doch was dann passierte, war etwas bezeichnend für den Auftritt des UHCW: Hartmann ermöglichte Gordola mit einem Katastrophenpass den Shorthander, welcher äusserst sehenswert backhand den Weg über den hervorragenden Lötscher im Kasten der Wolhuser fand. 3:8. Der Kessel war geflickt. Die Blöcke waren bereits neu zusammengesetzt, wollten aber erst gegen Ende des Spiels noch funktionieren. Zweimal trafen die Wolhuser noch: Wyss und von Gunten beim 4 gegen 3. Ja und dazwischen lag das wohl kurioseste Tor in der Geschichte Wolhusens: Es war das Eigentor des Jahres (mir ist soeben entfallen, welcher Werthensteiner es war… ☺). Auf jeden Fall wollte der gute Herr quer vor dem eigenen Tor einen Pass anbringen – ja und dieser Pass landete hinter dem Hintern von Lötscher, welcher ziemlich dumm aus der Wäsche guckte – wie der graumelierte Herr übrigens auch. ☺ War aber nicht mehr matchentscheidend und somit eine Szene zum Schmunzeln. 5:9 lautete die Niederlage der Wolhuser im Spitzenspiel. Schade, sehr schade. Zusammengefasst die Gegentreffer: Von den 9 Gegentoren waren zwei äusserst schlecht oder nicht geblockt, eines ein krasser Stellungsfehler, eines zweifach abgelenkt von eigenen Spielern, eines ein Shorthander, eines ein Eigentor. Es bleiben 4 «echte» Gegentore. Dies macht Hoffnung für das Rückspiel – insbesondere wenn man bedenkt, dass einige Stammspieler nicht dabei waren, dass der Tessiner Torhüter mindestens vier 100% Torchancen vereitelte und man nicht das beste Spiel ablieferte. Wolhusen liegt neu mit 4 Punkten Rückstand auf Gordola auf Rang 4.
Die nächste Runde findet in Massagno statt, Termin: Sonntag 14.November 2021. Gegner: Root und Kägiswil. Wir freuen uns auf die nächsten Spiele mit dieser tollen Truppe. Es macht echt mega Spass mit euch allen.
Matchtelegramm
Turnhalle Altdorf (UR)
UHC Wolhusen II – Gordola 05:09 (03:05)
Tore: 05. Gordola 0:1. 07. Gordola 0:2. 08. Hartmann 1:2. 09. Gordola 1:3. 11. Gordola 1:4. 11. Hartmann 2:4. 17. Wyss (Hartmann) 3:4. 19. Gordola 3:5. 22. Gordola 3:6. 23. Gordola 3:7. 31. SH Gordola 3:8. 33. Wyss (von Gunten) 4:8. 38. OG Meyer 4:9. 39. 4vs3 von Gunten (Wyss) 5:9.
Strafen: 0mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 1mal 2min. gegen Gordola.
Bemerkungen: Eigentor, Phantomtor, Shorthander – alles drin.
Für Wolhusen spielten:
Fabian Erni (T) (6 GT/ 40`), Silvan Lötscher (T) (9 GT/ 40`).
Luca Wysss (5 Tore, 2 Assists, 0 Strafminuten, +4 /+2), Lian Heller (1 / 1 / 0 / +6 / +1), Armin Hartmann (4 / 6 / 0 / +4 / +2); Yannik von Gunten (5 / 1 / 2 / -1 / -1), Gabriel Peter (0 / 1 / 0 / -1 / -2), Livio Bossert (0 / 2 / 0 / -1 / -2), Benjamin Spycher (0 / 0 / 0 / +2 /-4), Pirmin Meyer (0 / 2 / 0 / +2 / -4), Cyrill Stalder (2 / 0 / 0 / +1 / -4).
Coach: Armin Hartmann
Abwesend: Bachmann, Schnider, Studer, Furrer