4.Meisterschaftsrunde, Kleinfeld, 17. Dezember 2023
Saison 2023/24 – Herren II UHC Wolhusen
3. Liga ¦ Gruppe 06
Von diesem Tag werden sie in Wolhusen und im ganzen Entlebuch noch lange reden
Die Herren II des UHC Wolhusens bringen den Berghof zum Beben – die Turnhalle überlebt zum Glück das heftige Unwetter, welches im Berghof etwas überraschend über die Vipers Innerschwyz und Concordia Giubiasco hinüberzog. Wir sind froh und dankbar, dass die Halle noch steht – und über den 4-Punkte-Sonntag. Was für eine Geschichte. Sie beginnt, wie Märchen dies oft tun.
UHC Wolhusen II – Vipers Innerschwyz 11:08 (05:03)
Es waren einmal ein paar junge und etwas in die Jahre gekommene Männer
Der Spielplangestalter hatte es wahrlich nicht so gut gemeint mit den Herren II des UHC Wolhusens. So mussten sie in ihrer ersten Heimrunde seit 2019 den schweren und unbequemen Gang gegen den Tabellen Zweiten und den Tabellen Dritten antreten. Mit den Vipers Innerschwyz und Concordia Giubiasco warteten zwei sehr starke Gegner auf den UHC Wolhusen. Doch die Wolhuser Jungs waren bereit – so was von bereit.
Dies zeichnete sich bereits auf der Herren Toilette vor dem ersten Spiel ab. Gerne gebe ich kurze Einblicke (natürlich nur schriftlicher Art) in dieses Zwiegespräch:
Coach: «Fäb, bisch ready? Hesch nid grad alles gä gester im Jodlerwirt?»
Torhüter Erni: «Trainer, i bin heiss. I wärde hüt abliefere, i gspüre das. Glaub mier.
Coach: «Bisch sicher? Also i würd säge – hau rein und zeig mier, dass das kei leeri Versprächige sind.»
Torhüter Erni: «I gspüres. Scho bim Ufstah hanis gmerkt – hüt isch e guete Tag und i fühle mi so guet wie no nie.»
Da sich auf der Tribüne zusätzlich der UHC Wolhusen Sportchef Lukas Zihlmann eingefunden hatte, war allen klar: Heute geht’s um neue Spieler-Verträge. Trainer Hartmann wies die Jungs nochmals darauf hin, dass sie heute alles raushauen müssen – unseren Liebsten, unserem Sportchef, und uns selbst zu liebe. Die Worte schienen angekommen zu sein.
Von Anfang an bereit
Es waren einmal ein paar junge und etwas in die Jahre gekommene Männer, die sich aufmachten, in der 3.Liga Kleinfeld ihr Glück zu suchen. Es gab kritische Stimmen, es gab Stimmen derer, die meinten, dass sie da wohl chancenlos sein werden. Und dann gabs da die Stimmen anderer, die immer daran geglaubt haben, dass dieses Team genügend Potential hat für mehr als Spiele gegen Murgenthal. Dieser Glaube ging auch nach den ersten 6 schwierigen Spielen in dieser Saison nicht verloren. Und heute sollte nun der Tag kommen, an dem allen klar aufgezeigt wurde, was als Team möglich ist. Ein Team, das solidarisch agierte, das clever agierte und das alle Schüsse blockte, welche sich auch nur ein bisschen Richtung Tor zu bewegen versuchten. Anders als in anderen Partien gelang den Wolhusern der Start ausgezeichnet. Dank Treffern von Luca Wyss und Flurin Waltisberg führten die Wolhuser nach 6 Minuten mit 2:0. Die Zuschauer wurden bereits ein erstes Mal aus den Sitzen gerissen. Es sollte nicht das letzte Mal sein. Der Tabellen Zweite aus Schwyz reagierte allerdings und kam dank einem Doppelschlag zum Ausgleich. Davon liess sich Torhüter Erni allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Er strahlte aus, was er auf der Toilette angekündigt hatte. Und als würden seine Abwehrkünste nicht ausreichen, leitete er auch noch einen Angriff über Bammert ein. Und der Bürgermeister himself traf mit einer – wie es Sile sagen würde – Vögelischusskanone zum 3:2. Erni sammelte seinen 1.Assistpunkt in seiner Karriere. Wow! Neuerlich gelang den Vipers allerdings der Ausgleich.
Powerplaystärke
Nur wenige Sekunden nach dem Ausgleich war es neuerlich die 1.Linie, welche Dampf machte. Schliesslich war es Captain Wyss auf Zuspiel von Heller, welcher zum 4:3 einnetzte. Als die Vipers in der Schlussphase der 1.Halbzeit noch eine Strafe kassierten, durfte das bärenstarke und sehr effiziente Powerplay der Herren auch noch ans Werk. Sie liessen sich etwas Zeit, liessen wie gewohnt den Ball gut zirkulieren, ehe Wyss nach 2 Direktpässen abschloss und seinen Hattrick perfekt machte. 5:3. Der UHC Wolhusen führte somit zur Pause gegen den Tabellen-Zweiten. Es lag etwas in der Luft.
Leidenschaft pur, das Herz auf dem Platz
Es waren eindrückliche erste Minuten zu Beginn der 2.Halbzeit. Die Wolhuser Herren kamen etwas unter Druck, leisteten allerdings grossen Widerstand und blockten alles, was möglich war. So viele blocked shots konnte sich Trainer Hartmann bisher in keinem Spiel notieren. In der 25.Minute kassierte Heller allerdings eine Strafe wegen «sperren», wobei sich der ansonsten tadellose Schiedsrichter da wohl etwas irrte. Das Powerplay der Vipers, geprägt vom Tschechen, welcher schiessen kann wie unser Benj, kamen die Vipers Innerschwyz zum Anschlusstor in Überzahl, nachdem zahlreiche Sekunden gut weggearbeitet wurden. Doch die Wolhuser Herren hatten auch hierfür eine Antwort und die beiden Waltisberg Brüder zeigten einmal mehr, welch grosse Bereicherung sie nicht nur menschlich, sondern auch sportlich für dieses Team sind. In Kombination mit seinem Bruder war es schliesslich Andri, welcher unter tosendem Applaus seine Farben mit 6:4 in Führung brachte.
Schlüsselszene mit Erni im Brennpunkt
Was sich dann in der 31.Minute abspielte, nennt man wohl Schlüsselszene. Torhüter Erni kratzte innerhalb von wenigen Sekunden gleich mehrfach und ermöglichte direkt nach einer Glanzparade einen Wollhuser Konter, welchen Spycher sensationell abschloss. 7:4, statt 6:5. Kurz darauf gabs die nächste Strafe gegen Wolhusen. Peter wanderte in die Kühlbox. Und auch dieses Powerplay nutzten die Vipers – neuerlich wars der Tscheche, welcher das Netz beinahe zerstörte mit seinem Gewaltsschuss. Doch mit einer Führung im Rücken lässt sich eben schon deutlich angenehmer agieren, als anders rum.
Hektische, turbulente Schlussphase
Nun kam es zu einer äusserst spannenden, turbulenten Schlussphase. 5 Minuten vor Schluss war es neuerlich Spycher, welcher das Netz zappeln liess. Auch sein platzierter Schuss liess das Netz ziemlich zappeln. A propos zappeln: Der verletzte Meyer, an diesem Tag Assistenz Coach, zappelte an der Seitenlienie, wie ein wild gewordenes Eichhörnchen. Er meinte nach dem Spiel zum Trainerkollegen: «Wie machst du das bloss? Ich halt das kaum aus an der Seitenlinie und bin nervöser, als wenn ich selber spielen würde.» Hartmann antwortete nur mit einem süffisanten Lächeln.
Auf jeden Fall agierten die Wolhuser keineswegs wie sturme Wespen, ganz im Gegenteil. In der 36.Minute traf auch noch von Gunten in die Maschen, nachdem er seinen Abschluss geschickt verzögerte und am Ende sehenswert platziert zum 9:5 traf. War das Ding nun gelaufen? Nicht wirklich. Nun packten die Vipers ihr 4 gegen 3 aus. Ach du heiliger Bimbam. Wahnsinn, was die da nun auf den Platz zauberten. Der Ball lief sensationell und immer wieder fanden die Vipers die Lücken und den freistehenden Mann. Doch die Vipers machten die Rechnung ohne den Spycher. Der Entlebucher spielte wohl die Halbzeit seines Lebens, und dies unter den Augen seines Vaters, welcher schier platzte vor Stolz. Nachdem die Vipers auf 9:6 verkürzten, misslang ihr nächster Versuch beim 4 gegen 3 und Spycher traf aus der eigenen Platzhälfte ins leere Tor zum 10:6 (dafür gabs dann auch noch Bierchen beim Duschen – danke Benj). Wars nun gelaufen? Keineswegs.
Dem Spycher kalbert noch der Schiet-Stock
Nun agierten die Vipers noch konsequenter und sie waren zweimal erfolgreich. Plötzlich stands nur noch 10:8. Es war kaum auszuhalten und auch auf den Rängen war die Anspannung gross. Es knisterte, die Atmosphäre war wunderbar und die Wolhuser Herren waren entschlossen, sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen zu lassen. Und dann kam er, der Moment, von welchem Spycher seinen Kindern dereinst in einigen Jahren – oder etwas früher – erzählen wird. Dies könnte etwa so tönen: «Weisch, und denn het dr Ätti dr Ball übercho und denn hani dä wie bim Baseballspiele eifach us dr Luft, zäggpumm, direkt überdä ganz Platz is leere Goal übere ghämmeret. Läck isch das e Granate vome Schuss gsi. Das hättend ier sölle gseh. Di ganz Halle isch ufgstande wäge mier und dem Goal, wie das dr Bärghof no nie gseh het. Döt bini äbe no jung gsi, und alli hend mi gfiiret als werend mir grad Wältmeister worde.»
Geschichtsträchtiger Sieg
Auch die Wolhuser werden sich noch lange von diesem legendären Spiel erzählen. Der UHC Wolhusen besiegte den Tabellen-Zweiten, die Vipers Innerschwyz mit 11:8, nicht zuletzt dank 4 Spycher Toren in der 2.Halbzeit aber vor allem dank einer überragenden Teamleistung und einem bärenstarken Miteinander. Endlich trugen die Bemühungen und Anweisungen Früchte, endlich belohnten sich die Wolhuser für ein Spiel, das schon länger mehrere Punkte verdient gehabt hätte. Es war dies ein geschichtsträchtiger Sieg – es war der 1.Sieg eines Herren II Teams des UHCW in der 3.Liga. Und dann sei auch noch dies erwähnt: Keeper Erni hatte vor dem Spiel «A» gesagt – und schliesslich «A» gemacht. Was für eine Ansage.
Herzliche Gratulation zu diesem wunderbaren Erfolg liebe Herren – ihr habt euch dies als Team mehr als verdient.
Matchtelegramm
Wolhusen, Heimarena, Berghof (LU)
UHC Wolhusen II – Vipers Innerschwyz 11:08 (05:03)
Tore: 04. Wyss (Heller) 1:0. 06. Waltisberg F. (Waltisberg A.) 2:0. 11. Vipers 2:1. 12. Vipers 2:2. 13. Bammert (Erni) 3:2. 16. Vipers 3:3. 17. Wyss (Heller) 4:3. 20. PP Wyss (von Gunten, Waltisberg F.) 5:3. 25. PP Vipers 5:4. 28. Waltisberg A. (Waltisberg F.) 6:4. 31. Spycher 7:4. 32. PP Vipers 7:5. 35. Spycher (Waltisberg A.) 8:5. 36. von Gunten (Heller) 9:5. 38. 4vs3 Vipers 9:6. 38. EN Spycher 10:6. 39. 4vs3 Vipers 10:7. 39. 4vs3 Vipers 10:8. 40. EN Spycher 11:8.
Strafen: 2mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 2mal 2 Minuten gegen Vipers Innerschwyz
Bemerkungen: Der 1.Sieg einer Herren II Mannschaft des UHC Wolhusens in der 3.Liga – wow, herzliche Gratulation Jungs.
UHC Wolhusen II – Concordia Giubiasco 07:05 (04:01)
Ein Spiel, wie von Hitchcock geschrieben
Dieses Spiel gegen die Vipers Innerschwyz musste nun zuerst einmal etwas verarbeitet werden. Doch wer dachte, dies sei es schon gewesen und dramatischer und spektakulärer könne es nicht werden, der sollte sich irren. Das Spiel gegen die Tessiner aus Giubiasco sollte hitzig werden, heiss. Der Hallenboden und die Tribüne brannten – kein Wunder, spielte man doch gegen ein Team aus der Sonnenstube der Schweiz. Nicht alle Wolhuser behielten allerdings kühlen Kopf und so schrieb dieses Spiel Geschichten, die glaubt dir kein Mensch. Aber der Reihe nach.
Konzentriert und konsequent in der Startphase – meisterliche 1.Halbzeit
Die Wolhuser hatten sich vorgenommen, ans 1.Spiel anzuknüpfen. Der Tabellen-Dritte aus Giubiasco stellte die nicht kleinere Hürde dar als die Vipers. Konsequent und konzentriert startete die Mannschaft vom Emmenknie. Stalder liess das gut gefüllte Stadion erstmals laut werden, hämmerte dieser den Ball in der 6.Minute doch an die Latte. Wenige Sekunden später gabs die erste Strafe gegen die Tessiner – es sollte nicht die Letzte sein. Und das magistrale Powerplay der Wolhuser stellte einmal mehr seine Qualität unter Beweis. Dieses Mal war es Flurin Waltisberg, welcher auf Zuspiel von Steuermann von Gunten mit einem platzierten Direktschuss zum 1:0 traf. Und es sollte noch besser kommen. In der 9.Minute ereignete sich eine Szene, die ich so noch nie gesehen hatte. Stalder eroberte in der Mittelzone den Ball, kassierte direkt einen Stockschlag, hätte dann doch alleine auf den Torhüter losziehen können und wurde unsanft mit beiden Händen vom Gegenspieler zurückgerissen. Das Verdikt war ziemlich übel für die Tessiner: 2min für Stockschlag, 2min für unsportliches Verhalten und zusätzlich ein Penalty für den UHC Wolhusen. Dicke Post für Concordia.
Grandioses Wolhusen – johlende und tobende Fans auf der Tribüne
Wyss, welcher den letzten Penalty knapp neben das Tor setzte, durfte neuerlich ran. Hartmann gab ihm klar zu verstehen, dass es für ihn keinen Zweifel gab, dass er diesen Penalty nun wieder verwerten würde, wie so ungefähr 99 von 100. Gesagt getan – souverän netzte Wyss zum 2:0 ein. Ja und dann kamen ja noch diese beiden 2 Minuten Strafen, welche nicht aufgehoben wurden nach dem Torerfolg. Und auch hier reüssierten die Wolhuser. Die Powerplay Effizienz blieb bei 100%. Von Gunten traf zum viel umjubelten 3:0 und erstmals fegte eine La-Ola-Welle durchs Stadion.
Giubiasco findet keinen Weg ins Spiel
Erst als sich Flurin Waltisberg eine Strafe leistete, kam Giubiasco zu seinen Torchancen. Diese wurde eiskalt ausgenutzt. 3:1. Doch was Wolhusen in dieser 1.Halbzeit zeigte war schlichtweg grandios. Angefangen bei einem hoch motivierten Schlussmann Lötscher, welcher nicht nur seine Frau sondern auch seine Kinder stolz machen wollte. Und so viel sei verraten: Dies gelang ihm definitiv. Auf jeden Fall agierte Lötscher unglaublich stilsicher, mit heroischer Ruhe und einer Abgeklärtheit, welche sich so dermassen positiv auf seine Vorderleute auswirkte. Die erste Halbzeit neigte sich dem Ende entgegen, als der Propeller wieder mal zum Einsatz kam. Bürgermeister und Kanonenmeister Bammert traf herrlich zum 4:1. 4:1, das musst du dir mal auf der Zunge zergehen lassen – und dies gegen den Tabellen-Dritten.
«Jetzt schicken wir auch die Tessiner noch auf die Matte – und Beromünster wird sich freuen.»
Es war wohl eine der stärksten Halbzeiten der Wolhuser Herren II Mannschaft. Nun galt es, daran anzuknüpfen und die Ruhe zu bewahren und konsequent weiter zu agieren. «Dieses Spiel wird auch zwischen den Ohren entschieden Jungs», meinte Hartmann vor der 2.Halbzeit.
Und diese zweite Halbzeit begann, wie die erste aufgehört hatte. Auch die Sprösslinge und die Frau von Bammert schauten genau hin, was Dani da so aufs Parkett zauberte. Auf jeden Fall staunte John Bauklötze, als Papa in der 22. schon wieder einen Kanonenschuss auspackte und zum 5:1 traf. Doch nur wenige Sekunden später verkürzte Giubiasco zum 2:5.
Dramatik pur bis in die Schlusssekunden
Was sich nun noch abspielte in den letzten rund 10 Minuten, war vergleichbar mit dem besten Tatort. Als Giubiasco in der 29.Minute auf 3:5 herankam, schien doch etwas Nervosität aufzukommen bei den Wolhuser Herren. Nun standen sie kurz vor einem historischen 4-Punkte-Sonntag und man hatte plötzlich etwas zu verlieren. Die Tessiner suchten ihr Glück nun auch vermehrt in Provokationen. Mit dem bisschen Deutsch, was sie doch noch auspacken konnten, gelang es ihnen, immer wieder kleine Nadelstiche zu setzen. Auch mit einem etwas aggressiveren, körperbetonten Spiel schafften sie es zunehmend, Wolhusen etwas aus dem Konzept zu bringen. In der 32.Minute war es die heute überragende Linie um Spycher, Waltisberg und Waltisberg, welche etwas Ruhe ins Spielgeschehen brachte. Andri traf zum 6:3. Die Nerven waren wieder etwas beruhigt. Doch das nun sehr aufsässige Giubiasco giftelte weiter und traf neuerlich zum 4:6. Nun war das Spiel ein ganz heisses Eisen geworden – ok gut, dies war es eigentlich von Anfang an. Zudem fühlten sich die Tessiner dauernd benachteiligt, da der Schiedsrichter eben nicht aus dem Tessin kam. Sei es drum, dieser machte seinen Job sehr gut. Er machte ihn ausgezeichnet, aber dann kam es eben zu dieser Szene, die das ganze Spiel zu kippen drohte.
Eine rote Karte die für hochrote Köpfe sorgte
Yannik von Gunten, mit Leib und Seele Unihockeyaner, hatte seine persönliche Nervensäge in Giubiascos Team gefunden und die beiden Herren zeigten sich immer wieder stichelnd und provozierend (ich habe Videomaterial, ich kanns euch beweisen). Und diese insbesondre von Giubiascos Haudegen ausgehenden mündlichen Beleidigungen und Provokationen führten nach einem überharten Einsteigen Giubiascos zu einem Rencontre, welches am Ende mit einer roten Karte für von Gunten endete. Es wurde gestossen, geschupst, geschwafelt und Theater gespielt. Was der Tessiner abzog war besser als jedes Laien-Theater in Werthenstein. Auf jeden Fall musste von Gunten unter die Dusche, kassierte eine 2+2 Minuten Strafe und der Tessiner eine 2 Minuten Strafe. Nun waren die Coaches gefordert. Das Timeout sollte helfen, das Spiel doch noch irgendwie über die Runden zu schaukeln. Doch es wurde nochmals sehr, sehr heiss. In der 38.Minute traf Giubiasco im Powerplay während der Strafe nach der roten Karte zum 5:6. Jetzt wurde es noch einmal sehr hektisch und brandgefährlich. Doch Lötscher im Kasten der Wolhuser aber auch die Jungs auf dem Feld blieben die Ruhe selbst. Und dann kam die Erlösung: Wyss eroberte den Ball und hämmerte diesen unter tosendem Applaus und Standing Ovation zum 7:5 Endstand ins Netz. Was für ein Spiel. Was für eine Dramatik. Was für ein leidenschaftlicher Kampf. Ein 4-Punkte-Sonntag in der 3.Liga für ein Team, das von einigen als «zu wenig gut für diese Liga» befunden wurde.
Persönliches Statement
Ein persönliches Statement zum Schluss: Ihr habt gesehen, was mit Leidenschaft, Disziplin (ok, über weite Strecken und nicht gänzlich gelungen), mit defensiver Stabilität, einem starken Blockverhalten und einem ausgeprägten Teamgeist möglich ist. Wer es mir nicht geglaubt hat bis anhin, der glaubt es mir hoffentlich seit dem 17.Dezember 2023. Ein Tag, welcher in die Geschichtsbücher der Herren II des UHCW eingehen wird. Und dafür danke ich euch von Herzen. Danke für die vielen Emotionen, welche ihr mir an diesem Tag geschenkt habt. Dafür lieben wir den Sport, dafür lieben wie Unihockey. Und hey: Wir SIND 3.Liga-tauglich. Ich habe fertig.
Nächster Termin: Runde UHC Wolhusen Herren II in Sursee, Kottenmatte, am Sonntag, den 14.Januar 2024. Dort treffen die Wolhuser auf die Power Wave Buochs und den Tabellenführer aus Beromünster. Wir würden uns sehr über lautstarke und grosse Unterstützung freuen.
Matchtelegramm
Wolhusen, Heimarena, Berghof (LU)
UHC Wolhusen II – Concordia Giubiasco 07:05 (04:01)
Tore: 07. PP Waltisberg F. (von Gunten) 1:0. 09. Penalty Wyss 2:0. 11. PP von Gunten (Waltisberg F.) 3:0. 17. Penalty Giubiasco 3:1. 19. Bammert 4:1. 22. Bammert 5:1. 22. Giubiasco 5:2. 29. Giubiasco 5:3. 32. Waltisberg F. (Waltisberg A.) 6:3. 33. Giubiasco 6:4. 38. PP Giubiasco 6:5. 40. EN Wyss 7:5.
Strafen: 3mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 4mal 2min. gegen Concordia Giubiasco.
Bemerkungen: Ach du heiliger Bimbam – was für ein Nervenspiel. Penaltys, rote Karten, Powerplays, hitzige Duelle – Unihockeyherz was willst du mehr.
Für Wolhusen spielten:
Fabian Erni (T) (8 GT/ 40`), Silvan Lötscher (T) (5 GT/40`).
Luca Wyss (5 Tore, 0 Assists, 0 Strafminuten, +0 /+1), Lian Heller (0 / 3 / 2 / +0 / +0), Yannik von Gunten (2 / 2 / 4 / +0 / +0), Andri Waltisberg (2 / 2 / 0 / +4 / +1); Flurin Waltisberg (2 / 3 / 2 / +4 / +1), Benjamin Spycher (4 / 0 / 0 / +4 / +1), Cyrill Stalder (0 / 0 / 0 / +0 /+0), Gabriel Peter (0 / 0 / 2 / +0 / +2), Daniel Bammert (3 / 0 / 0 / +0 / +0).
Coach: Armin Hartmann, Pirmin Meyer
Abwesend: Adrian Felder.