6.Meisterschaftsrunde, Kleinfeld, 18. Februar 2024
Saison 2023/24 – Herren II UHC Wolhusen
3. Liga ¦ Gruppe 06
Hartmanns Stuhl wackelt – wie geduldig ist Sportchef Zihlmann noch?
Ein unerwarteter 0-Punkte-Sonntag bringt Headcoach Hartmann unter Druck. Nachdem Sportchef Zihlmann sich an der Heimrunde zwei überzeugende Auftritte des Herren II anschauen durfte, machte er kurz darauf kurzen Prozess und verlängerte sämtliche Verträge der Herren II Spieler – ein mehr als verdienter Lohn für die Jungs, welche eine bärenstarke Heimrunde ablieferten. Sämtliche Verträge? Nicht ganz. Derjenige von Cheftrainer Hartmann blieb noch in seiner Schublade liegen. «Kommt Zeit kommt Rat», meinte Sportchef Zihlmann auf Nachfrage. «Es scheinen doch gewisse Abnützungserscheinungen beim langjährigen Trainer vorhanden – vor allem körperliche. Ich möchte zuerst den weiteren Saisonverlauf abwarten und sehen, wie stabil der Junge noch ist, bevor ich diesen Entscheid fälle», ergänzte der neue Sportchef mit einem ernsten Augenzwinkern.
UHC Wolhusen II – UHC JW Sursee II 04:06 (01:04)
Hochrisiko Spiel in Bonstetten
Nun war es also wieder da – das hoch brisante Derby zwischen den Herren II des UHC Wolhusens und den Herren III des UHC JW Sursees. Ein Grossaufgebot der Polizei sollte bei diesem Hochrisiko Spiel für Recht und Ordnung sorgen. Doch man hatte die Rechnung ohne den Wirt (Schiedsrichter) gemacht. Das neuerliche Wiedersehen einiger Heisssporne, Hollywood-Schauspieler, Provokateure und Schönwetter-Unihockeyaner sorgte auch in dieser Partie für hochrote Köpfe und dies bei einem Schiedsrichter, der einem leid tun konnte. Es konnte schlicht und einfach nicht gut kommen. So vieles hatte man sich auf Seiten des UHCW vorgenommen, so vieles angepasst und mit breiter Brust trat man zu diesem Abstiegskampf an, doch es sollte einmal mehr eine bittere, unnötige und schmerzhafte Derby-Niederlage absetzen.
Keine Auskunft ohne meinen Anwalt
Nach eingehender Analyse und Besprechung mit meinem Anwalt, habe ich mich entschieden, zu dieser Partie keinen Matchbericht zu verfassen. Mein Anwalt rät mir dazu, für einmal besser meine spitze Zunge zu zügeln und mich nicht zu diesem laufenden Verfahren, welches diese Partie nach sich zog, zu äussern. Gerne halte ich mich selbstverständlich an die Anweisung meines Anwaltes, obwohl es mir auf der Zunge brennt, euch zu erzählen, was sich da so alles zutrug, am 18.Februar 2024 zu Bonstetten. Es hätte gutgetan, euch von all den Schauspieleinlagen zu erzählen, vom scheinbaren Fuss- und Beinbruch, welcher schliesslich nichts anderes als ein Kindergarten-Schauspiel war. Es wäre wohltuend gewesen, euch von den Machenschaften von unserem guten alten Holzmichel zu berichten. Und es wäre einfach nur an der Zeit gewesen, Tacheles zu reden, darüber zu reden, wie man ein Unihockeyspiel zerstören kann und wie man ein Meisterschaftsspiel bestreiten kann, ohne dabei zu schwitzen, weil der Gegner keinen Bock hat seinen Arsch zu bewegen. Aber ja, Sie wissen ja, mein Anwalt. Darum bleib ich sachlich und sportlich: Gratulation an Sursee, die mit ihrer Spielweise uns eines Tages in den Wahnsinn treiben werden. Gratulation an den Schiedsrichter, welcher unter den Augen seines Observers alles dafür tat, keinen Spielfluss aufkommen zu lassen und den Holzmichel ja nicht zu erzürnen. Und ja, auch so viel sei anstandshalber noch erwähnt: Sursee hat einen tollen Matchbericht geschrieben – lange bevor ich dies im Stande war. Gratulation zu dieser doch über weite Strecken fairen Berichterstattung:
https://www.uhc-sursee.ch/2024/02/19/abstiegs-kampf-im-derby-woertlich-genommen/
Ich habe fertig.
Matchtelegramm
Sportzentrum Schachen, Bonstetten (ZH)
UHC Wolhusen II – UHC JW Sursee II 04:06 (01:04)
Tore: 01. Sursee 0:1. 02. Waltisberg A. (Waltisberg F.) 1:1. 11.Sursee 1:2. 13. Sursee 1:3. 15. Sursee 1:4. 23. PP Sursee 1:5. 25. Waltisberg A. (Spycher) 2:5. 27. Sursee 2:6. 38. SH Wyss (Waltisberg A.) 3:6. 39. SH Waltisberg F. (Bossert) 4:6.
Strafen: 3mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 1mal 2 Minuten gegen UHC JW Sursee
Bemerkungen: Ohne meinen Anwalt sage ich hierzu gar nichts.
UHC Wolhusen II – Einhorn Hünenberg 05:08 (02:05)
Eine Reaktion muss her – sonst muss der Trainer wohl weg
Wie einleitend erwähnt, ist die Zukunft des Trainers weiterhin offen. Sportchef Zihlmann lässt sich nicht in die Karten blicken, auch nicht beim letzten, ausführlichen Nachtessen zwischen. Die Mannschaft war darum gefordert, oder spielen die Jungs gar gegen ihren Trainer? Der Abstiegskrimi gegen den Mitaufsteiger aus Hünenberg sollte erste Antworten liefern. Fakt war: Es brauchte eine Reaktion auf die Derby-Pleite gegen Sursee.
Enge Kiste beim Hinspiel
Die beiden Teams trafen in dieser Saison bereits einmal aufeinander, wobei es damals eine sehr bittere, knappe 7:8 Niederlage für die Wolhuser absetzte, obwohl sie kurz vor Schluss noch mit 7:6 führten. Man erwartete allgemein neuerlich ein sehr ausgeglichenes Spiel. Doch eng wurde es erst gegen Ende, als eigentlich schon fast alles verloren war. Aber von Anfang an.
Kapitale Startphase
Den Wolhuser Herren schien die Bedeutung der Partie nicht gänzlich bewusst, anders lässt sich diese katastrophale Startphase nicht erklären. Hünenberg hatte eigentlich etwas weniger Spielanteile in der Startphase und sie kamen gefühlt nur auf 4 Torschüsse in den ersten 10 Minuten – allerdings auf eine Effizienz von 100%. 4 Schüsse, 4 Gegentreffer für Wolhusen. 0:4 lagen die Luzerner mit verdutzten Gesichtern nach 7 (!) Minuten im Hintertreffen. Es brauchte schon einen Energieanfall von Geburtstagskind Bammert, welcher den Ball in die Maschen drosch. Der Bürgermeister hatte kurzerhand einen Teil seiner Geburiparty nach Bonstetten verlegt. Wir schätzen dies sehr Dani, und wir bedanken uns bei seiner Frau und seinen Kindern für deren Verständnis.
Nur wenig später traf Bammert auch noch die Latte und verpasste seinen Doppelpack. Etwas präziser war der Abschluss von Wüthrich, welcher zusammen mit Renggli aushilfsweise nach den Herren I Spielen auch noch fürs Herren II die Stulpen hochzog, zum 2:4 in der 18.Minute. Doch ungenügendes Defensivverhalten sorgte dafür, dass Hünenberg mit der Pausensirene noch auf 2:5 erhöhte. Wolhusen war bedient und die Hypothek gross gegen die erfahrenen Hünenberger das Spiel noch wenden zu können.
Torhüterwechsel und hopp de Bäse
Lötscher kam für Erni, welcher mit Knieproblemen kämpfte, in die Partie und die Wolhuser Jungs haten das Spiel noch nicht abgeschrieben. Die Startphase zeigte dann auch, dass die Aufsteigerjungs zu mehr fähig sind, als sie in der ersten Halbzeit gezeigt haben. Bammert machte seinen persönlichen Doppelpack doch noch komplett und verkürzte früh zum 3:5, nach einer herrlichen Passstafette. Doch das Wettkampfglück war heute definitiv nicht auf Seiten der Wolhuser. Kurz nacheinander trafen Waltisberg den Pfosten und Wüthrich die Latte. Wahnsinn: 3 Metalltreffer in einem so kapitalen Spiel. Als sich dann aber Aushilfs-Verteidiger Renggli mal ein Herz fasste und abzog, zappelte das Netz trotzdem wieder einmal – 4:5. Wolhusen zurück im Geschäft. Doch neuerlich gelang den Zugern der Treffer zum 2-Tore-Vorsprung. Ein Gegentor, welches sehr wehtat.
Heisse Schlussphase – Wende kam zu spät
Erst in der 38.Minute gelang von Gunten nach tollem Zuspiel von Wyss der verdiente 5:6 Anschlusstreffer. Die Hoffnung auf einen wichtigen Punktgewinn lebte weiter. Doch nur kurz später gelang Hünenberg das 5:7 – jetzt war der Mist geführt. Als man in der letzten Minute nochmals mit 4 gegen 3 Feldspieler agierte kassierte man für einmal einen emty netter – irgendwie passend zu diesem Spiel. 5:8. Eine Niederlage und ein Resultat, welches die Kräfteverhältnisse so überhaupt nicht widerspiegelt. Hünenbergs Torhüter vereitelte zudem mehrere Top Chancen, drehte vereinzelt auch noch Bälle um den Pfosten, welche er eher zufällig abwehrte. Es sollte nicht sein. 0 Punkte an diesem so wichtigen Sonntag – jetzt brennt der Baum und Hartmanns Trainer-Stuhl wackelt mehr denn je. Wird er noch auf der Trainerbank sitzen am 10.März, wenn die nächste Runde ansteht? Wir werden sehen. Auf jeden Fall befinden sich die Herren II nun mitten im Abstiegskampf. Sie haben allerdings entschieden, sich dagegen zu wehren, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, weiter an den Ligaerhalt zu glauben und alles dafür zu tun, diesen noch zu bewerkstelligen. Warum? Weil sie es können – so einfach. Lets go Wolhusen, es lieben noch 8 Punkte auf dem Tisch. Ich glaube an euch – sollte ich auch nicht alle verbleibenden Spiele als Trainer miterleben dürfen.
Wichtige Ergänzung: Livio Bossert bestritt an diesem Sonntag seine ersten beiden Spiele in der 3.Liga. Der ehemalige H2 Akteur kam aushilfsweise vom Herren III für diesen Spieltag zu den Herren II und spielte, als wäre er nie weggewesen. Ein bärenstarkes Debut auf Stufe 3.Liga Livio, herzliche Gratulation.
Matchtelegramm
Sportzentrum Schachen, Bonstetten (ZH)
UHC Wolhusen II – Einhorn Hünenberg 05:08 (02:05)
Tore: 01. Hünenberg 0:1. 02. Hünenberg 0:2. 04. Hünenberg 0:3. 07. Hünenberg 0:4. 08. Bammert 1:4. 09. Lattenschuss Hünenberg. 14. Lattenschuss Bammert. 18. Wüthrich 2:4. 20. Hünenberg 2:5. 21. Bammert (Wyss, von Gunten) 3:5. 25. Pfostenschuss Waltisberg F. 27. Lattenschuss Wüthrich. 31. Rengli (Wüthrich) 4:5. 34. Hünenberg 4:6. 38. von Gunten (Wyss) 5:6. 39. Hünenberg 5:7. 40. EN Hünenberg 5:8.
Strafen: 0mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2min. gegen Hünenberg
Bemerkungen: Zensur.
Für Wolhusen spielten:
Fabian Erni (T) (5 GT/ 20`), Silvan Lötscher (T) (8 GT/60`).
Luca Wyss (1 Tore, 2 Assists, 0 Strafminuten, -3 /-2), Yannik von Gunten (1 / 1 / 0 / -2 / -1), Daniel Bammert (2 / 0 / 2 / -4 / -1), Andri Waltisberg (2 / 1 / 2 / +3 / -5); Flurin Waltisberg (1 / 1 / 2 / +3 / -3), Benjamin Spycher (0 / 1 / 0 / +1 / -3), Cyrill Stalder (0 / 0 / 0 / -2 /+1), Livio Bossert (0 / 1 / 0 / +0 /+0), Luca Wüthrich (1 / 1 / 0 / +2), Fabrizio Renggli (1 / 0 / 0 / +2).
Coach: Armin Hartmann, Pirmin Meyer
Abwesend: Adrian Felder, Gabriel Peter, Lian Heller (krank),