1.Meisterschaftsrunde, Kleinfeld, 06. Oktober 2024
Saison 2024/25 – Herren II UHC Wolhusen
3. Liga ¦ Gruppe 06
Der Teufel soll die Verletzungshexe holen
Die Vorfreude auf die neue Saison war gross, wollte man doch in der zweiten 3.Liga Saison noch einmal unter Beweis stellen, dass man zurecht vor einem Jahr in diese anspruchsvolle Liga aufgestiegen ist. Doch bereits vor dem ersten Bully überschlugen sich die Ereignisse. Der ganze Saisonstart endete in einem Debakel und Desaster, welches zum Nachdenken anregen muss. Die Vorfreude und die Freude ist auf jeden Fall sehr schnell verflogen und hat Frust, Enttäuschung und dem Verfluchen der Verletzungshexe Platz gemacht.
UHC Wolhusen II – UHC JW Sursee 04:06 (02:03)
Keine vielversprechenden Vorzeichen
Die Herren II des UHC Wolhusens nahmen ihre zweite 3.Liga Saison in Angriff. Zuvor war noch nie ein Herren II Team des UHCW je in der 3.Liga aktiv. In dieser Saison soll nun die Bestätigung folgen, dass man vor einem Jahr völlig zurecht in die dritthöchste Kleinfeld-Liga aufgestiegen war. Der Kader erfuhr keine grossen Veränderungen, allerdings einen sehr gewichtigen Abgang. Mit Gabriel Peter verlieren die Herren II einen langjährigen, routinierten und sehr teamdienlichen Spieler, welcher zum grossen Bedauern des Teams seine grossartige Karriere beendet hat. Als wäre dies nicht schon eine genügend grosse Lücke im Team, fehlten nun an der ersten Meisterschaftsrunde auch noch Liga-Topscorer und Captain Wyss sowie Routiniert Bammert (beide verletzt) und ebenso der Langzeitverletzte Meyer. Und wie sagt man doch: Wenn du kein Glück hast, kommt auch noch Pech dazu: Heller musste sich krankheitsbedingt frühmorgens auch noch abmelden.
Dazu musste man auch auf Stammtorhüter Lötscher verzichten, welcher in Spanien wohlverdiente Ferien genoss. Mit einem somit sehr dezimierten Kader und nur gerade 6 Feldspielern und einem Torhüter reiste man an die erste Runde.
Derbyzeit gegen Sursee – leider ohne Salz
Zu Saisonbeginn trafen direkt die beiden Erzrivalen aufeinander – Wolhusen gegen Sursee. So viele zahlreiche, emotionale, theatralische, heissblütige, grosse Schlachten wurden in den letzten Jahren geschlagen. So ziemlich jeder etwas ältere Spieler des UHCWs (inkl. H1) kann da ein Lied davon singen. Nun also trafen die beiden Teams zum Saisonstart aufeinander – der Spielplangestalter hats also echt drauf, vielen Dank. Doch das Erstaunen war gross, als bei den Surentalern mit Etterlin das enfant terrible fehlte – das gabs wohl noch nie in den letzten Jahren. Der Top-Shot des UHC JW Sursees bestätigte später, dass er die Familienferien dann doch dem Derby vorzog – was wir natürlich überhaupt nicht verstehen können. Sei es drum: Wolhusen witterte die Chance, endlich nun einmal einen Sieg gegen Sursee einzufahren – dies gelang in den letzten Jahren dem Herren II Team nämlich nie. Immer lachten am Ende die Surentaler. Dies sollte sich nun ändern. Doch Wolhusen machte die Rechnung wohl ohne die Verletzungshexe.
Stets geschnuppert – aber nichts gefressen
Die Wolhuser stiegen trotz allen Widrigkeiten optimistisch in die neue Saison und man wollte seine Haut so teuer wie möglich verkaufen. Es entwickelte sich allerdings ziemlich rasch ein Spiel, welches definitiv nicht für Wolhusen lief. Die Mannen vom Emmenknie schafften es während des gesamten Spiels nicht, den UHC JW Sursee in die Knie zu zwingen. Zu routiniert, zu abgeklärt, zu ballsicher agierten die Erzrivalen und Wolhusen rannte während der gesamten Partie einem Rückstand hinterher. Dazu kam, dass die Wolhuser erstmals seit vielen Jahren unter der Regie von Trainer Hartmann nur mit 2 Blöcken antreten konnten. Ein Umstand, der sich nicht unbedingt positiv auf die Leistung auswirken sollte. Es fehlte schlicht und einfach die Power, die Energie, das Laufvermögen, welches die Wolhuser Jungs in den letzten Jahren ausgezeichnet hat – aber eben, jeweils mit 3 Blöcken. So erstaunte es nicht, dass Wolhusen in der ersten Halbzeit dreimal in Rückstand geriet. Zweimal erzielte man den Ausgleich, der dritte Ausgleichstreffer sollte allerdings nicht gelingen da Stalder in der 19.Minute nur den Pfosten traf und so lag man mit 2:3 zur Pause in Rückstand.
4 gegen 3 – weiterhin eine Waffe
Die Wolhuser stiegen zuversichtlich in die 2.Halbzeit. Ein bisher erstaunlich ruhiges, beinahe emotionsloses Spiel bot weiterhin die Möglichkeit, Punkte einzufahren. In der Startphase der 2.Halbzeit lag das Spiel auf Messers Schneide und es hätte da wohl auf beide Seiten kippen können, doch es war Sursee, welches in der 26. und in der 29. vorentscheidend traf. 2:5 – es fehlten nur noch 10 Minuten. Sursee einmal in Führung liegend ist ein noch unangenehmerer Gegner als sonst schon. Die grosse Erfahrung im Team, auch ohne Topscorer Etterlin, half der Mannschaft aus Sursee die Führung dann doch relativ ungefährdet über die Runden zu bringen. Am Ende waren die beiden Treffer Wolhusens bei 4 gegen 3 lediglich Resultatkosmetik und immerhin das Bewusstsein, dass das 4 gegen 3 Spiel auch in dieser Saison funktioniert.
Spielbericht UHC JW Sursee: Besten Dank für die faire Berichterstattung
https://www.uhc-sursee.ch/2024/10/09/nahe-am-perfekten-saisonstart/
Fazit: Pech, Frust und trotz allem ein positiver Aspekt
Was am Ende blieb? Naja, keine Punkte. Und die Erkenntnis, dass Sursee auch ohne Superstar Etterlin für Wolhusen anscheinend nicht zu knacken ist und der komplette Frust darüber, dass sich im Spiel gegen Sursee zwei weitere Akteure Wolhusen verletzten. Yannik und Cyrill vertraten sich beide den Fuss und konnten die Partie kaum zu Ende spielen – beide agierten fortan mit Schmerzen, oder dann eben auch gar nicht mehr. So blieben 4 gesunde Spieler – kompliziert. Ein positiver Aspekt soll allerdings nicht unerwähnt bleiben: Matthias Stirnimann gab als Torhüter sein Debut beim UHC Wolhusen und er spielte erstmals überhaupt an einer Meisterschaftsrunde von Swissunihockey – und er tat dies mit einer tadellosen Leistung. Herzliche Gratulation Matthias zu deiner Performance – du hast uns definitiv die Möglichkeit gegeben zu punkten. Weiter so.
Matchtelegramm
Sportzentrum Schachen, Bonstetten (ZH)
UHC Wolhusen II – UHC JW Sursee 04:06 (02:03)
Tore: 05. Sursee 0:1. 14. Waltisberg A. (Spycher) 1:1. 15. Sursee 1:2. 18. Felder (von Gunten) 2:2. 19. Sursee 2:3. 26. Sursee 2:4. 29. Sursee 2:5. 35. Sursee 2:6. 38. 4vs3 Waltisberg F. 3:6. 40. 4vs3 Felder (von Gunten) 4:6.
Strafen: 0mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2 Minuten gegen Sursee
Bemerkungen: Das war ein Derby, wie es die Geschichte noch nie gesehen hat – fade, emotionslos. Dieser Partie hat definitiv das Salz (Etti) in der Suppe gefehlt. Wobei: Es war auch mal schön, ein «sorgenfreies» Spiel gegen Sursee zu bestreiten. Wobei sorgenfrei doch masslos untertrieben ist. Die Sorgen werden weiterhin deutlich grösser.
UHC Wolhusen II – Concordia Giubiasco 01:09 (01:06)
Lieblingsgegner
Mit Concordia Giubiasco traf man in der zweiten Partie des Tages auf einen Lieblingsgegner. Zumindest resultattechnisch gesehen, bezwang man die Tessiner doch in der letzten Saison zweimal. Unvergessen der Sieg an der Heimrunde im vergangenen Dezember. So stieg man voller Selbstvertrauen, allerdings nur mit 4 gesunden Spielern in die Partie gegen Giubiasco.
10 Minuten gehofft – dann brach alles zusammen
Die angeschlagenen von Gunten und Stalder, welche sich im ersten Spiel des Tages verletzten, bissen vorerst auf die Zähne und starteten ebenfalls im Lineup ins 2.Spiel des Tages. Wolhusen strebte vor allem Ballkontrolle an, um so Tempo und Spiel so gut wie möglich zu bestimmen. Dies gelang in den ersten rund 10 Minuten doch überraschend gut und der UHCW ging in der 7.Minute dank einer schönen Einzelleistung von von Gunten mit 1:0 in Führung. Doch spätestens nach 10 Minuten und dem erstmaligen Rückstand schwand die Hoffnung auf Punkte immens: Für von Gunten ging es definitiv nicht mehr weiter und auch Stalder musste passen. So waren es nun definitiv nur noch 4 Feldspieler, welche Trainer Hartmann zur Verfügung standen. Wenig überraschend blieben die Wolhuser in der Folge chancenlos und Trainer Hartmann machtlos. In seinem Timeout nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Stalder und von Gunten meinte er: «Schaut selbst einfach irgendwie, dass immer 3 Spieler auf dem Platz stehen, einfach diejenigen, welche gerade noch ein wenig mehr Energie haben als der Vierte. Schaut, dass wir möglichst Sorge zum Ball tragen.» Was dann geschah, tat einfach nur im Herzen weh. Die verbliebenen tapferen Vier wehrten sich nach Kräften, doch diese schwanden wie der Schneemann in der Frühlingssonne.
Das Ende herbeigesehnt
Concordia Giubiasco übernahm ziemlich schnell das Spieldiktat und liess es kurz rumpeln. Im Nu trafen die Tessiner bis zur Pause zum 1:6. Der Mist war mehr als geführt. Wolhusen war wenig überraschend chancenlos. Trainer Hartmann stand an der Seite und das Einzige, was er noch tun konnte, war die Jungs etwas aufzumuntern und dafür zu sorgen, dass sie sich nicht selbst noch die Köpfe frustiert einschlugen. Es war eine der bittersten Partien in der Geschichte des UHC Wolhusens und man sehnte – und dies ist definitiv kein gutes Zeichen – das Ende einfach nur herbei. Möge dieser Sonntag endlich zu Ende gehen.
Die zweite Hälfte ist relativ schnell zusammengefasst: Giubiasco wollte nicht mehr, Wolhusen konnte nicht mehr. Und so tat man sich gegenseitig nicht mehr weh und das 1:9 aus der 32.Minute bildete schliesslich den Schlusspunkt, das Stängeli konnte erfolgreich abgewendet werden.
Fazit: Der Spass ging verloren, die Verzweiflung wurde grösser und der Frust sass tief.
Was soll man dazu noch sagen: Eine Runde, die definitiv nicht half. Eine Runde, die sehr weh tat. Eine Runde, die Fragen aufwarf und eine Runde, die nachdenklich stimmt und die einige Spuren hinterlassen hat – nicht zuletzt bei Trainer Hartmann. Trotzdem: Aufgeben ist keine Option. Aufgeben ist etwas für die Schwachen. Aber ja, auch die vielen abgesagten Trainings vor Saisonbeginn haben sicherlich ebenfalls das Ihrige dazu beigetragen, dass der Saisonstart dermassen in die Hosen ging, wobei die Verletzungshexe die grösste Schuld trifft.
Matchtelegramm
Sportzentrum Schachen, Bonstetten (ZH)
UHC Wolhusen II – Concordia Giubiasco 01:09 (01:06)
Tore: 07. von Gunten 1:0. 07. Giubiasco 1:1. 10. Giubiasco 1:2. 11. Giubiasco 1:3. 16. Giubiasco 1:4. 17. Giubiasco 1:5. 18. Giubiasco 1:6. 24. Giubiasco 1:7. 29. Giubiasco 1:8. 32. Giubiasco 1:9.
Strafen: 1mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2min. gegen Giubiasco
Bemerkungen: Was soll man da sagen: Mit 4 gesunden Spielern ist in dieser Liga, gegen diesen Gegner einfach nichts zu holen. Punkt. Ich verfluche die Verletzungshexe – wenn mir diese mal in die Finger kommen sollte…
Für Wolhusen spielten:
Matthias Stirnimann (T) (15 GT/80`).
Yannik von Gunten (1 Tore, 2 Assists, 0 Strafminuten, +1 /-2), Adrian Felder (2 / 0 / 2 / +2 / -4), Cyrill Stalder (0 / 0 / 0 / -1 / -3), Andri Waltisberg (1 / 0 / 0 / -2 / -6); Flurin Waltisberg (1 / 0 / 0 / -1 / -4), Benjamin Spycher (0 / 1 / 0 / -3 / -6)
Coach: Armin Hartmann, Luca Wyss
Abwesend: Daniel Bammert, Pirmin Meyer, Luca Wyss (alle verletzt), Heller (krank)