5.Meisterschaftsrunde, Kleinfeld, 18. Januar 2025
Saison 2024/25 – Herren II UHC Wolhusen
3. Liga ¦ Gruppe 06
Bittere Pillen im Abstiegskampf
Déjà-vu in Sursee. Es war, wie es immer war und vielleicht auch immer sein wird. Sursee ist und bleibt der Angstgegner der Wolhuser Herren und im Derby gegen Sursee in Sursee bezog der UHCW eine bittere, verdiente Niederlage. Kein Rezept, keine Konsequenz, kein Mut, keine Cleverness – so kannst du das routinierte Sursee nicht bezwingen. Als ob dies nicht genug wäre, gab es auch gegen die Tabellenführer, die Vipers Innerschwyz, eine Klatsche. Ein Sonntag zum Vergessen.
UHC Wolhusen II – UHC JW Sursee III 05:09 (03:05)
Viele vorgenommen – wenig umgesetzt
Die Herren II des UHC Wolhusens reisten am 18.Januar zur ersten Runde des neuen Jahres. Sursee hiess nicht nur das Ziel der Reise, sondern auch der erste Gegner. Das grösste aller Derbys stand wieder einmal auf dem Programm. Doch die Erinnerungen, die gewissen Dinge im Hinterkopf sind Sauhunde, warteten die Wolhuser doch weiter auf ein Erfolgserlebnis gegen den absoluten Lieblingsgegner. Trotzdem wollte man diese mühsamen Gedanken im Hinterkopf ausblenden, man wollte sich auf die eigene Leistung konzentrieren, geduldig und diszipliniert spielen und die Chancen nutzen, die sich boten. Vor allem wollte man sich nicht gänzlich auf den einen oder anderen Spieler Sursees fokussieren, sondern nur und einzig alleine auf sich selbst.
Wolhusen schaffte es allerdings nicht, umzusetzen, was man sich vorgenommen hatte und bereits beim ersten Shift kassierte man ein klassisches Thomas-Etterlin-Sursee-Bully-Goal, wie so oft, immer gleich, und trotzdem immer wieder. Als dann in der 2.Minute auch der erste Sursee Freistoss im Netz zappelte, nachdem die Mauer nicht mal für ein D-Junioren Spiel gereicht hätte, lag man bereits mit 0:2 im Hintertreffen, obwohl das Spiel kaum begonnen hatte. Déja-vu nennt man dies – ich verzichte darauf zu erläutern, was dies genau ist.
Wolhusen reagiert eindrücklich und überrascht sich selbst
Doch für einmal schockte Wolhusen dieser frühe Rückstand gegen Sursee nicht und man begann endlich auch aktiv zu sein, mitzuspielen. Flurin Waltisberg fasste sich ein Herz und haute den Ball mit einem Sprint auf der rechten Seite eingesetzt in die Maschen. Und dann kam die goldene Minute des Yannik von Gunten, einstiger Stürmer der Unihockey Tigers Langnau zu U18-Junioren Zeiten. Innerhalb von einer Minute traf von Gunten, welcher aktuell als Verteidiger agiert, auf dieselbe Art und Weise gleich doppelt. Wolhusen führte tatsächlich nach 5 Minuten mit 3:2.
Emotionen – wie es sich für ein echtes Derby gehört
Ab Mitte der ersten Halbzeit kamen endlich Emotionen ins Spiel. Und wo Emotionen sind, das ist auch Sursees Antwort auf Haris Seferovic nicht weit. Aber auch auf Wolhuser Seite gibt’s da einige Jungs, welche keine Kinder von Traurigkeit sind – auch keine schlafenden Kinder sind sie. Aber das ist wiederum eine andere Geschichte. Auf jeden Fall: Mit einem Distanzschuss erzielte Sursee in der 8.Minute den Ausgleich, ehe es zu Strafen auf beiden Seiten kam. Für einmal war das Wolhuser Powerplay völlig ungenügend und so verpasste man die Chance, neuerlich in Führung zu gehen. Gleich bei zwei 2-Minuten-Strafen von Sursee reüssierte Wolhusen nicht. Einzig ein Lattenschuss von von Gunten stand auf dem Statistikblatt von Headcoach Hartmann. Dies reicht einfach nicht, wenn du einen Top-Gegner wie Sursee bezwingen willst. Sursee seinerseits nutzte dann in der 17.Minute seine erste Powerplaychance zum 3:4. Diese Schlüsselszenen sollten für den Ausgang der Partie entscheidend sein. Und es kam noch dicker: Mit der Schlusssirene kassierte Wolhusen einen Gegentreffer, wie du ihn nur alle paar Jahre allenfalls mal kassierst – ein Prellball rollte Richtung Wolhusen Tor. Keeper Lötscher versuchte diesen Ball mit Herauseilen zu stoppen, doch der Sursee Stürmer war eine Millisekunde vorher am Ball und lupfte diesen brillant über den Torhüter Wolhusens. 3:5 nach 20 Minuten – Wolhusen war bedient.
Sursee verwaltet den Vorsprung
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schaffte es Sursee, den Vorsprung zu verwalten. Wolhusen fand kein Rezept, die Surentaler aus dem Konzept zu bringen. Ja und dann kam der zweite Schlüsselmoment in dieser Partie. Sursee erhielt die 3. (!) Strafe. Wolhusen schaffte neuerlich keine Treffer in Überzahl – mehr noch: Man kassierte tatsächlich den ersten Shorthander in dieser Saison. Minder – wer denn sonst (er lief Etterlin etwas den Rang ab) – erzielte mittels Buebetrickli in Unterzahl das wichtige, vielleicht entscheidende 3:6 aus Sicht des UHC Wolhusens. Bitter bitter bitter – und vor allem unnötig und selbstverschuldet. Aber ja, Sursee ist und bleibt meist ziemlich effizient gegen den UHCW, so auch an diesem Tag. Die Geschichte ist eigentlich soweit erzählt. Wäre da nicht die Affäre-Bammert. Diese soll doch auch nicht unerwähnt bleiben, da sie die Gemüter ziemlich erhitzte. Trainer Hartmann sah sich sogar genötigt, selbst auf die Sursee Bank zu gehen (gäbe wohl eine Strafe, wenn man es genau nimmt, oder?) und Thomas E. aus W. etwas zu beschwichtigen. Dieser kriegte sich kaum mehr ein. Was war geschehen? Wolhusens Propeller-Dani erzielte in der 29.Minute den wichtigen Powerplaytreffer (doch noch ein PP-Tor) zum 4:6. Dabei verwechselte er beim Jubeln die Mitspieler mit den Gegenspielern – kann man passieren – und landete auf der Strafbank. Und dies, obwohl auch noch eine Strafe gegen Sursee angezeigt war. Wolhusen konnte so nicht weiter Überzahl spielen, schaffte allerdings bei 2 gegen 2 tatsächlich den 5:6 Anschlusstreffer. Der Mann mit dem wehenden Harr – André Lanz – brachte die Hoffnung bei Wolhusen zurück. Und Sursee geriet doch noch einmal ein bisschen in Verlegenheit.
Deckel drauf im 3 gegen 4
Sursee reagierte allerdings postwendend. Eine Minute nach dem 5:6 stellte Sursee den alten 2 Tore Vorsprung wieder her. Als Wolhusen in der 36.Minute all in ging und mit 4 Feldspielern agierte, kassierte man den «Deckel-drauf-Gegentreffer» zum 5:8 mittels emty netter. Als Stalder noch eine 2-Minuten-Strafe kassierte in der effektiven Spielzeit, war der Mist definitiv geführt. Wolhusen versuchte es nach überstandener Strafe noch einmal zu Viert – ohne Erfolg. Der zweite emty netter zum 5:9 bildete den Endstand.
Einmal mehr gescheitert
Wolhusen scheitert somit ein weiteres Mal am UHC JW Sursee. Dieses Derby ist einfach nichts für uns. Wir kriegens einfach nicht gebacken. Es fehlt immer etwas, um erfolgreich zu sein. Einiges war gut, aber man war nicht gut genug und am Ende machten die special teams den Unterschied. Ja und dann hatte Sursee eben nicht nur den Etterlin sondern auch noch den Minder – damit verminderte sich die Wolhuser Chance auf den Sieg definitiv. Gratulation an den Erzfeind. Ihr bleibt ein unangenehmer, schwieriger Gegner. Auf ein weiteres – hoffentlich – in der nächsten Saison.
Spagetti-Plausch bei Felders – das Highlight
Das Beste an diesem Tag? Ganz eindeutig der Spagetti Plausch bei Felders zuhause. Vielen herzlichen Dank euch beiden für die sehr tolle Gastfreundschaft und die sehr feinen Spagetti. Es war ein äusserst gemütlicher, lustiger und schöner Abend. Herzlichen Dank für die Einladung.
Bericht UHC JW Sursee
Goethes Zauberlehrling aus Sursee hat ebenfalls – einfach deutlich früher als Schillers Zauberlehrling – in die Tasten gehauen. Voilà:
https://www.uhc-sursee.ch/2025/01/23/heimsieg-im-derby/
Matchtelegramm
UHC Wolhusen II – UHC JW Sursee III 05:09 (03:05)
Tore: 01. Sursee 0:1. 02. Freistoss Sursee 0:2. 04. Waltisberg F. 1:2. 04. von Gunten (Wyss) 2:2. 05. von Gunten (Wyss) 3:2. 08. Sursee 3:3. 12. Lattenschuss von Gunten. 17. PP Sursee 3:4. 20. Sursee 3:5. 29. Shorthander Sursee 3:6. 29. PP Bammert (von Gunten) 4:6. 32. PP Lanz (Wyss) 5:6. 33. Sursee 5:7. 36. EN Sursee 5:8. 40. EN Sursee 5:9.
Strafen: 3mal 2 Minuten Strafen gegen Wolhusen. 4mal 2 Minuten gegen Sursee
Bemerkungen: Eine weitere Niederlage im Derby. Über weite Strecken ein überraschend «faires», gegen Ende aber doch hitziges Duell mit einem verdienten Sieger.
UHC Wolhusen II – Vipers Innerschwyz 06:11 (03:05)
Tabellenführer nerven
Im zweiten Spiel des Tages traf man auf das routinierte, zweikampf- und schussstarke Vipers Innerschwyz. Noch in der letzten Saison feierte man gegen denselben Gegner einen unvergessenen Sieg an der Heimrunde. Dieses Gefühl wollte man auch in diese Saison übertragen. Und die Wolhuser starteten druckvoll und stark in dieses Duell. Felder erzielte das 1:0 mittels Freistosses. Ein Start nach Mass. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, wobei das Pendel immer wieder auf die andere Seite schenkte. Nach weitern Treffern von Lanz und Wyss, welche zweimal ausgleichen konnten, stand die Partie 3:3 nach den ersten 11 Spielminuten. Wolhusen war voll im Geschäft. Doch die Vipers bissen noch zweimal zu bis zur Pause und führten nicht ganz unverdient mit 5:3. Die Effizienz machte den Unterschied und in den Zweikämpfen agierten die Schwyzer einfach eine Spur cleverer und aggressiver.
Schwache zweite Halbzeit – der Leader bleibt Leader
Die zweite Halbzeit ist rasch erzählt. Die Vipers Innerschwyz waren ganz einfach die bessere und vor allem effizientere Mannschaft. Man nutzte defensive Schwächen der Wolhuser gnadenlos aus. Und nachdem Lanz zwischenzeitlich noch auf 4:5 verkürzte, trafen die Vipers viermal in Serie. 4:9 nach 35 Minuten. Die Partie war entschieden. In den Schlussminuten zeigten die Wolhuser eindrücklich, dass das 4 gegen 3 eben doch funktioniert. Zweimal trafen die Wolhuser noch in die Maschen, kassierten aber bei 3 gegen 3 ebenfalls noch zwei Tore und so blieben die Wolhuser auch in der 2.Partie des Tages ohne Punkte. 6:11 lautete am Ende das Verdikt. Diese Niederlage kann man so hinnehmen, weil der Gegner einfach besser war. Punkt. Weitere Punkte im Abstiegskampf brauchen die Wolhuser Herren allerdings am besten schon am nächsten Spieltag, dann gegen Giubiasco und neuerlich gegen die Vipers.
Matchtelegramm
Kottenmatt, Sursee (LU)
UHC Wolhusen II – Vipers Innerschwyz 06:11 (03:05)
Tore: 01. Freistoss Felder (Waltisberg A.) 1:0. 04. Vipers 1:1. 05. Vipers 1:2. 08. Lanz (Wyss) 2:2. 09. Vipers 2:3. 11. Wyss (Lanz) 3:3. 12. Vipers 3:4. 14. Vipers 3:5. 18. Pfostenschuss Waltisberg F. 19. Pfostenschuss Vipers. 25.Lanz (Wyss) 4:5. 28. Vipers 4:6. 28. Vipers 4:7. 31. Vipers 4:8. 33.Pfostenschuss Vipers. 35. Vipers 4:9. 37. 4vs3 Lanz 5:9. 37. EN Vipers 5:10. 38. Vipers 5:11. 39. 4vs3 Wyss (Bammert) 6:11.
Strafen: 0mal 2 min. Strafen gegen Wolhusen. 0mal 2min. gegen Vipers Innerschwyz
Bemerkungen: Ein äusserst starker Gegner mit vielen routinierten Spielern.
Für Wolhusen spielten:
Silvan Lötscher (T) (7 GT/40`), Matthias Stirnimann (T) (11 GT/40`)
Luca Wyss (C) (2 Tore, 5 Assists, 0 Strafminuten, -3 /+1), André Lanz (4 / 1 / 0 / -3 / +2), Yannik von Gunten (2 / 1 / 0 / -3 / +1); Adrian Felder (1 / 0 / 0 / -2 / -2), Andri Waltisberg (0 / 1 / 0 / +0 / -1), Flurin Waltisberg (1 / 0 / 2 / -2 / -2); Daniel Bammert (1 / 1 / 2 / -1 / -2), Cyrill Stalder (0 / 0 / 2 / -1 / -3), Benjamin Spycher (0 / 0 / 0 / -2 / -4).
Coach: Armin Hartmann
Abwesend: Meyer (Skiferien), Heller (verletzt).