Juniorinnen A: Teamausflug in den Süden

25. Dezember 2017

Juniorinnen A: Teamausflug in den Süden

Da die Wolhuser Juniorinnen in dieser Saison in einer Gruppe mit nur sieben Teams eingeteilt sind, findet die erste Partie des Tages jeweils erst um 10 Uhr statt. Das bedeutet, nie früh aufstehen zu müssen – es sei denn, die Meisterschaftsrunde findet im Wallis statt…

So traf man sich um 5:45 Uhr im Rainheim und wünschte sich mit verschlafener Stimme einen schönen guten Morgen, obwohl der Morgen an einem Sonntag eigentlich erst viel später stattfindet und der Schulhausplatz noch in tiefwinterliche Nacht gehüllt war. Mit sicherer Hand steuerte Chauffeur Werner den Teambus durch die verschneiten Entlebucher Strassenverhältnisse, für die jedoch die aus höheren Gefilden (mit angeblich meterhohen Schneewällen) stammenden Birrer-Sisters nur ein müdes Lächeln übrighatten. Nach einem Gipfeli-Zwischenstopp (merci Werner!) verbunden mit der Bitte, doch nicht den ganzen Bus „vollzubrösmeln“, wurde der Autoverlad am Lötschberg angesteuert.

 

Dank der reibungslosen Fahrt erreichte man die Turnhalle in Naters dann doch etwas gar früh – zu erkennen jeweils am „Nochnichtvorhandensein“ einer Kaffeemaschine. Aber so hatte Aushilfscoach Baumeler noch etwas mehr Zeit, sich einen Überblick über die Namen, Nummern und Gesichter der für ihn bis anhin mehrheitlich unbekannten Wolhuser Spielerinnen zu verschaffen. Gelungen ist ihm das – soviel vorweg – den ganzen Tag hindurch nie so richtig. (Ist auch schwierig, wenn dann sogar noch drei Geschwisterpaare im Team sind…)

UHC Wolhusen – UHC Naters-Brig 12:3 (6:3)

 

Nun aber zum sportlichen Geschehen des Tages. Gegen die Tabellennachbarinnen aus Naters konnte zwar das Hinspiel knapp gewonnen werden, trotzdem durfte das Heimteam keinesfalls unterschätzt werden. Und prompt lagen die Wolhuserinnen bereits drei Minuten nach Spielbeginn mit 0:1 im Hintertreffen. Doch bis auf den Mann an der Bande schien das niemanden wirklich zu beunruhigen. Alle drei Blöcke spielten munter nach vorne und setzten die Gegnerinnen – wie von der an diesem Tag abwesenden Trainerin Ambauen gefordert – früh unter Druck. Nachdem Nadine nach fünf Minuten das Skore für Wolhusen eröffnen konnte, erhöhten Vanesa und Nadja schon kurz darauf auf 3:1. Die Oberwalliserinnen hielten aber tapfer dagegen und glichen das Spiel bis zur 16. Minute wieder aus. Die bei den Fans auf der Tribüne so aufkommende Hoffnung wurde aber von Vanesa postwendend im Keime erstickt. Und als Nadja und Ariane noch vor der Pause auf 6:3 erhöhen konnten, war die Vorentscheidung in diesem Spiel gefallen.

 

Würden sich nun die Wolhuserinnen in Halbzeit zwei auf diesem doch eher komfortablen Vorsprung ausruhen? Diese Frage beantwortete Chantal in der 25. Minute mit einem entschiedenen Nein in Form ihres Tores zum 7:3. Nun schien der Bann definitiv gebrochen und im Zweiminutentakt machten Vanesa, Tina und Nadja schliesslich das „Stängeli“ perfekt. Spätestens jetzt hätte ein Gang zurückgeschaltet werden können, aber die Girls vom Emmenknie powerten weiter nach vorne. Als dann Ariane die überragende Nummer 14 der Gegnerinnen etwas unsanft in die Banden beförderte, wanderte sie (völlig zurecht) für zwei Minuten auf die Strafbank. Aber der Coach hatte ein aggressives Forechecking verlangt und Captain Thalmann ging mit gutem Beispiel voran. Alles in Ordnung also – erst recht, als nach überstandener Unterzahl Vanesa und Tina noch zum 12:3 Schlussresultat einnetzen konnten.

UHC Wolhusen – White Indians Inwil-Baar 2:5 (1:3)

 

Mit den Weissen Indianerinnen aus dem Kanton Zug wartete nun ein Team aus den „Big Three“ dieser Gruppe auf die Wolhuser Juniorinnen. Trainerin Ambauen hatte im Vorfeld auf einem A4-Blatt äusserst professionell und akribisch genau notiert, worauf es bei dieser Begegnung zu achten gilt. Kurz zusammengefasst: Inwil-Baar ist enorm stark und jede Wolhuserin musste über sich hinauswachsen, wenn in diesem Spiel etwas drin liegen sollte. Aber der Schlüssel zum Erfolg lag bestimmt auch in der Gewissheit, als Aussenseiterinnen nichts verlieren zu haben und deshalb völlig unerschrocken zu Werke gehen zu können. Gesagt. Getan. Und tatsächlich: Nach einer torlos überstandenen Anfangsdruckphase seitens der Baarerinnen, drückte plötzlich der UHC Wolhusen dem Spiel den Stempel auf – leider ohne eine der zahlreichen Torchancen zu verwerten. Nach etwas mehr als zehn Minuten fielen dann die ersten Treffer. Einen Doppelschlag der White Indians beantwortete Vanesa umgehend mit dem 1:2 und stellte damit einmal mehr ihre unglaubliche Abschlussstärke an diesem Sonntag unter Beweis. Das etwas unglückliche 1:3 kurz vor der Pause dämpfte zwar etwas die Stimmung, nicht aber den Siegeswillen.

 

Genau wie in Halbzeit eins fielen auch in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit keine Tore und es war vor allem auch der überragenden Sabrina im Wolhuser Tor zu verdanken, dass nach wie vor alle an die grosse Überraschung in dieser Partie glaubten. Erst recht als Ariane eine einstudierte Freistossvariante herrlich zum vielumjubelten 2:3 Anschlusstreffer verwandelte. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide und rund fünf Minuten vor Schluss meldete Wolhusen beim Schiedsrichter sein Timeout an. Die Devise war klar: Ein Tor muss her! Und an Chancen dazu mangelte es in der Folge nicht. Die beste hatte wohl Samira auf dem Stock, sie scheiterte aber einmal mehr an der stark aufspielenden Schlussfrau des Gegners. Zwei Minuten vor Spielende kam dann Inwil-Baar direkt vor der Bank der Wolhuserinnen zu einem Freistoss. Und die kurze Verwirrung darüber, ob nun noch gleich gewechselt werden sollte oder nicht, nutzten die Gegnerinnen eiskalt aus. Nun brachte auch die Mobilisierung der letzten Kräfte in Form einer Blockumstellung nichts mehr. Wenige Sekunden vor Schluss fiel dann sogar noch das 2:5. Das bessere Team hatte gewonnen – das leidenschaftlicher kämpfende verloren. So läuft das im Sport. Abhaken und nach vorne schauen. Dieses Wolhuser Nachwuchsteam wird dem Verein zweifellos noch viel Freude bereiten.

Für Wolhusen spielten: Sabrina Bieri (T); Ariane Thalmann (C), Chantal Spycher, Samira Bucheli; Vanesa Jusufi, Nadine Birrer, Corina Bieri; Tina Schumacher, Nicole Spycher, Carmen Birrer, Nadja Schurtenberger.

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